Der deutsche Kardinal Reinhard Marx hat klare Worte gegen den "primitiven Nationalismus" gefunden, der in der politischen Diskussion aktuell an Bedeutung gewinnt. Bei einem Presseauftritt in München am Freitag betonte Marx, dass das Motto "Germany first" und der Wille, Migranten aus dem Land zu drängen, keineswegs zur Lösung der bestehenden Probleme führen würden. Vielmehr würden solche Ansichten zu einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft und negativen wirtschaftlichen Konsequenzen führen. In Anlehnung an die Ereignisse nach der Wende 1989 erklärte er, dass der Eindruck, der Kapitalismus habe den Wettbewerb der Systeme gewonnen, trügerisch sei. Viele Menschen fühlten sich gegenwärtig "abgehängt", und es sei dringend notwendig, darüber nachzudenken, was die Gesellschaft wirklich zusammenhalte, berichtete Kathpress.
Marx, der Erzbischof von München und Freising, hat im Verlauf seiner Karriere immer wieder bedeutende Positionen innerhalb der katholischen Kirche eingenommen. Geboren 1953 in Geseke, studierte er Theologie und Philosophie und wurde 1979 zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Leitungsfunktionen, darunter als Bischof von Trier, wurde er 2007 zum Erzbischof von München und Freising ernannt und erhielt 2010 den Titel eines Kardinals. Seine zahlreichen Engagements, wie die Leitung der Deutschen Kommission Justitia et Pax und die Mitgliedschaft im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, belegen seine bemerkenswerte Karriere in der Kirche, wie Erzbistum München dokumentiert.
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