Halle (Saale) - Ein schockierender Verlust für die Sportwelt: Die legendäre Diskuswerferin Ilke Wyludda ist im Alter von nur 55 Jahren verstorben! Die Olympiasiegerin von Atlanta 1996 starb am Sonntag in Halle/Saale an den Folgen einer schweren Erkrankung, wie Silke Renk, Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt und ehemalige Trainingskollegin, bestätigte. „Die Nachricht ist hart und furchtbar und macht mich fassungslos“, äußerte Renk, die die Trauer der gesamten deutschen Werfergemeinde spiegelt. Wyludda, die als Kämpferin bekannt war, hat ihren letzten Kampf leider viel zu früh verloren.
Ilke Wyludda, in Leipzig geboren, begann ihre beeindruckende Karriere in der Leichtathletik bereits in jungen Jahren. Sie holte 1985 den Titel bei den Junioreneuropameisterschaften im Diskuswerfen und erlangte Silber im Kugelstoßen. Ab 1989 dominierte sie die Weltspitze im Diskuswurf und feierte zahlreiche Erfolge, darunter die EM-Titel 1990 und 1994 sowie den Olympiasieg 1996 in Atlanta. Nach einer langen Verletzungspause versuchte sie ein Comeback, das jedoch nicht von Erfolg gekrönt war.
Ein Leben voller Herausforderungen
Nach ihrer aktiven Karriere wandte sich Wyludda der Therapie-Rehabilitation und dem Behindertensport zu. Sie wurde Physiotherapeutin, studierte Medizin und arbeitete als Anästhesistin. Tragischerweise führte eine bakterielle Wundinfektion 2010 zur Amputation ihres rechten Unterschenkels. Doch Wyludda gab nicht auf und trat in den paralympischen Sport ein. Bei den Paralympics 2012 wurde sie Fünfte im Kugelstoßen und holte bei der WM 2015 Silber sowie bei der EM 2014 Silber im Kugelstoßen und Bronze im Diskuswurf. 2017 beendete sie offiziell ihre beeindruckende Sportlerkarriere.
