Autor Franzobel überrascht mit seinem neuen historischen Roman "Hundert Wörter für Schnee", der am 18. Februar erscheint. In diesem packenden Werk verwebt er die Geschichten von Minik, einem Inuit aus Nordgrönland, und dem amerikanischen Entdecker Robert Peary. Minik lebte 1897, als er mitsamt seiner Familie nach New York verfrachten wurde, um dort als exotisches Ausstellungsstück präsentiert zu werden. Franzobel hat sich ausführlich mit Miniks Schicksal auseinandergesetzt, unterstützt durch historische Quellen, und beschreibt die respektlosen Umstände, die diesen jungen Mann dazu brachten, seine Heimat zu verlassen, wie auf Kurier.at berichtet wird.
Grönlands raues Erbe
Die Inspiration zur Geschichte fand Franzobel auf einer Recherchereise nach Grönland im Sommer 2023, wo er, umgeben von der unberührten Natur und kulturellen Traditionen der Inuit, viele Eindrücke sammelte. Diese Reise war für ihn keine einfache Aufgabe, denn Grönland ist alles andere als ein touristischer Anziehungspunkt. Franzobel schildert die Herausforderungen der Anreise und stellt die traditionellen Lebensweisen der Grönländer dar, die sich durch Jagd und den Umgang mit Schlittenhunden auszeichnen. Gleichzeitig thematisiert er die schockierenden kulturellen Missverständnisse zwischen den Einheimischen und den westlichen Besuchern, die sich oft über die Lebensweise der Inuit lustig machen, wie ebenfalls in oe24.at zu lesen ist.
Der Roman reflektiert auch den Wettlauf um den Nordpol und die dunklen Schatten der kolonialen Vergangenheit, wobei Peary als ein "Dieb und Auf-die-Füße-Treter" dargestellt wird, der die Schätze der Inuit für seine Ruhm besessene Karriere missbraucht. Zudem wird die Geschichte mit einem scharfen Blick auf die gesellschaftlichen Normen und den Einfluss der Kulturpioniere der damaligen Zeit angereichert. Franzobels Werk vereint historische Tiefe mit scharfer Beobachtungsgabe und wirft Fragen über Identität und Respekt gegenüber indigenen Kulturen auf.
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