In der Welt der Jugendforschung gibt es stets innovative Projekte, die nicht nur technische Raffinesse zeigen, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen thematisieren. Jüngst haben zwei Schüler aus Bremen mit ihrem entwickelten Einkaufswagen auf sich aufmerksam gemacht: Saim Rana und Jimmy-Lee Cibis. Die beiden 18- und 19-Jährigen haben einen elektrisch betriebenen Einkaufswagen entworfen, der über einen Joystick oder eine App gesteuert werden kann. Damit wird das Einkaufen für viele Menschen, insbesondere für Senioren oder Personen mit Bewegungseinschränkungen, erheblich erleichtert. Dieser kreative Ansatz brachte ihnen nicht nur erste Plätze in Landes- und Regionalwettbewerben von „Jugend forscht“, sondern auch den 5. Platz im Bundeswettbewerb ein. „Es ist großartig, einfach dabei zu sein und eigene Ideen umzusetzen“, sagt Saim Rana, der das Projekt mit viel Enthusiasmus betreibt.
Im kommenden Jahr wird der Wettbewerb „Jugend forscht“ in Bremen wieder im Universum stattfinden, was Anlass zur Rückschau auf die Errungenschaften der letzten Jahre gibt. Bei einem Herbstforum haben die beiden Schüler nicht nur ihre Erfolge präsentiert, sondern auch erklärt, wie sie auf die Idee für ihren Einkaufswagen kamen: „Wir wollten das Gefühl eines leeren Wagens erlebbar machen und die Eigenständigkeit fördern“, erklärt Jimmy-Lee Cibis. Doch die Unterstützung durch ein Unternehmen steht bislang noch aus. Saim nutzt das Projekt allerdings auch für seine Bewerbung an der Hochschule und hat bereits ein duales Studium im Fahrzeugbau begonnen.
Erfolgreiche Experimente zu Medikamentenrückständen
Ein weiteres beeindruckendes Projekt kam von den 17-jährigen Schülern Franziska Utermark, Lilian Saß und Niki Marie Wenzel, die sich einer ebenso wichtigen Thematik gewidmet haben: den Auswirkungen von Medikamentenrückständen auf das Ökosystem. Die Schülerinnen führten Experimente mit der Kleinen Wasserlinse durch, um die Gefahren, die von solchen Rückständen ausgehen können, anschaulich zu machen. „Wir zeigen auf, wie einfach es ist, relevante Ergebnisse zu erzielen und auf die Problematik aufmerksam zu machen“, sagt Lilian Saß.
Besonders im Fokus ihrer Untersuchungen stand das Schmerzmittel Diclofenac, dessen schädigende Wirkung auf Wasserpflanzen sie dokumentierten. „Durch unsere Arbeit möchten wir verantwortungsbewussten Umgang mit Arzneimitteln fördern“, meint Niki Marie Wenzel. Ihre bemerkenswerten Ergebnisse wurden mit mehreren Auszeichnungen bedacht: Platz zwei auf Landesebene, der erste Platz auf Regionalebene und sogar ein Sonderpreis, der sie zu einem Ausflug nach Köln führte. Dort hatten sie die Gelegenheit, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zu besuchen und an einem Präsentationscoaching teilzunehmen.
Auf die Frage, ob sie ihre Teilnahme bei „Jugend forscht“ wiederholen würden, antwortet Franziska Utermark, dass sie ein weiteres Projekt plant, um Medikamente aus Wasser zu filtern. Ihre Mitstreiterinnen konzentrieren sich jedoch erst einmal auf das bevorstehende Abitur.
Einladende Wettbewerbsformate
Das Konzept von „Jugend forscht“ ist bewusst offen gestaltet. Obwohl oft der Eindruck entsteht, nur besonders gute Schüler könnten teilnehmen, stellt der Geschäftsführer des Universums, Herbert Münder, klar: „Man muss nicht die besten Noten haben, um mitzumachen.“ Auch Wettbewerbsleiterin Claudia Teschner betont, dass jeder mit einer Frage zur Teilnahme eingeladen ist. „Es geht darum, dass die Arbeit, die man gerne macht, auch Spaß macht.“
Ein zusätzliches Angebot im Universum ist die Science Clique „Isso?!“, welche Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren anspricht. Hier können junge Forscher eigene Experimente durchführen und an interessanten Ausflügen teilnehmen, fernab von Leistungsdruck. „Das ist ein Spaß, der dazu dienen soll, die Neugier und das Interesse an Wissenschaft zu fördern“, erklärt Initiator Hendrik Rudolfsen.
Für interessierte Schüler besteht noch die Möglichkeit, sich für „Jugend forscht“ anzumelden. Die Einreichung von Themenideen für den Wettbewerb, der vom 25. bis 27. Februar 2025 im Universum stattfindet, muss bis zum 30. November 2024 erfolgen. Wer bei der „Isso?!-Clique“ mitmachen möchte, kann sich per E-Mail oder telefonisch anmelden. Hier können Kinder und Jugendliche sich in einer freundlichen und unterstützenden Umgebung ausprobieren.
Spannende Entwicklungen, wie diese, zeigen, dass die Jugend von heute nicht nur über Technologien nachdenkt, sondern sie aktiv in die Hand nimmt, um Lösungen für morgen zu finden, wodurch sie einen wertvollen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft leisten. Mehr Informationen sind in einem ausführlichen Bericht auf www.weser-kurier.de nachzulesen.