
Eine aktuelle Untersuchung der Arbeiterkammer (AK) zur Grundpreisauszeichnung in Super- und Drogeriemärkten hat ernüchternde Ergebnisse geliefert. In der Zeitspanne vom 27. Januar bis 20. Februar 2025 wurden zehn Märkte, darunter Hofer, Lidl und Billa, unter die Lupe genommen. Die Analyse ergab, dass viele Grundpreise zu klein, schwer lesbar oder gar nicht ausgezeichnet sind. Besonders auffällig ist, dass die Schriftgröße in vielen Müller-Filialen nur zwischen 1 und 1,5 Millimeter variiert, was es den Konsument:innen schwer macht, Preise zu vergleichen.
Der Bericht von Kosmo zeigt außerdem, dass Lidl und Spar als positiv bewertet wurden, da sie alle Grundpreise korrekt und inklusive der notwendigen Maßeinheiten auszeichneten. Auch bei Hofer und Penny konnten Fortschritte festgestellt werden, während der DM-Onlineshop in mehreren Fällen komplett auf die Grundpreisauszeichnung verzichtete, etwa bei Duschgel und Shampoo.
Schwierigkeiten für Verbraucher:innen
Die mangelhafte Preisangabe führt zu unbefriedigenden Bedingungen für Konsument:innen, wie Gabriele Zgubic, Konsument:innenschützerin der AK, betont. Die uneinheitliche Verwendung von Maßeinheiten innerhalb derselben Produktgruppen erschwert es den Verbrauchern, fundierte Entscheidungen zu treffen. So wird Käse beispielsweise teils pro Kilogramm, teils pro 100 Gramm ausgezeichnet, während im Müller beispielsweise unterschiedliche Maßeinheiten bei Shampoo verwendet werden.
Zusätzlich zur ungenügenden Grundpreisauszeichnung sehen sich Verbraucher:innen auch steigenden Lebensmittelpreisen gegenüber. Laut der Verbraucherzentrale NRW hat sich das allgemeine Preisniveau für Lebensmittel seit 2021 um etwa 30 Prozent erhöht. Diese Teuerung betrifft alle Lebensmittelgruppen und ist auf Faktoren wie hohe Energie- und Rohstoffkosten sowie Personalmangel zurückzuführen.
Preisschwankungen und versteckte Erhöhungen
Besonders bemerkenswert sind die Preisschwankungen bei Butter, die seit dem Ukraine-Krieg Anfang 2022 steigen und fallen. Während der Sommer 2023 günstiger war, erreichten die Preise kurz vor Weihnachten 2024 einen Höchststand. Die Verbraucherzentralen haben zudem versteckte Preiserhöhungen durch geringere Füllmengen und veränderte Rezepturen festgestellt, was die finanzielle Belastung für die Konsumenten erhöht.
Diese Entwicklungen stellen eine Herausforderung für Verbraucher:innen dar, die zunehmend auf Preisvergleiche und günstigere Alternativen angewiesen sind. Dies erschwert nicht nur die Kaufentscheidung, sondern auch das Streben nach einer gesunden Ernährung. In Anbetracht dieser Situation fordern die Verbraucherzentralen umfassende politische und kartellrechtliche Prüfungen, um potenzielle Ausnutzungen der Lage durch Handel und Lebensmittelhersteller zu evaluieren.
Die Ergebnisse der AK-Untersuchung und die laufenden Preissteigerungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, transparentere Preisstrukturen in den Supermärkten zu gewährleisten und die Bedürfnisse der Verbraucher:innen ernst zu nehmen. Weitere Informationen zu den Herausforderungen bei Lebensmittelpreisen können auf Verbraucherzentrale NRW nachgelesen werden. Für detaillierte Ergebnisse der AK-Untersuchung über Grundpreise in den Supermärkten siehe Kosmo.
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