München – Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm die alljährliche Umstellung der Uhr von Sommer- auf Winterzeit. Diese Änderung hat zwar oft einen schlechten Ruf, doch Forschungsergebnisse zeigen, dass die Winterzeit tatsächlich gesünder ist. Das bedeutet, wir dürfen uns auf eine zusätzliche Stunde Schlaf freuen!
Die Umstellung wird in diesem Jahr in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober stattfinden, konkret um 3 Uhr morgens. Dann wird die Zeit auf 2 Uhr zurückgestellt. Es mag simpel erscheinen, doch viele Menschen sind sich unsicher, ob sie die Uhren vor- oder zurückstellen sollen. Ein einfacher Merksatz: „Im Sommer stellt man die Gartenmöbel vor das Haus, im Winter stellt man sie wieder zurück.“ So behält man den Überblick über die Zeitumstellung.
Winterzeit als Vorteil für die Gesundheit
Obwohl viele über die frühen Dunkelheit während der Winterzeit klagen, bieten die längeren Nächte wertvolle Vorteile für unsere Gesundheit. Untersuchungen haben ergeben, dass der Schlaf in diesen Monaten oft erholsamer ist, was zu mehr Fokus und Produktivität führt. Alfred Wiater, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, erklärt: „Die Winterzeit entspricht den Verhältnissen, die unter Berücksichtigung der natürlichen Lichteinflüsse für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus am günstigsten sind.”
Die Diskussion über die Zeitumstellung ist nicht neu. Bereits der Gründervater der USA, Benjamin Franklin, äußerte sich im Jahr 1784 ironisch zu diesem Thema. Er empfahl, sich an die Tageslichtstunden anzupassen und Kerzen zu sparen. In Deutschland wurde die Sommerzeit erstmals im Ersten Weltkrieg eingeführt, doch deren Nutzen wird heute als umstritten betrachtet. Laut der Bundesregierung gelten die Einsparungen durch die Sommerzeit als widerlegt.
Der Sieg der Zeitumstellung: Was hat die EU entschieden?
Die Europäische Union (EU) hatte ursprünglich vor, die Zeitumstellung abzuschaffen. Im Jahr 2018 wurde ein entsprechender Vorschlag auf den Tisch gelegt, der vom Europäischen Parlament 2019 unterstützt wurde. Allerdings gibt es bis heute keine Einigung unter den EU-Ländern, was erforderlich ist, um einen einheitlichen Ansatz gegen einen „Zeit-Flickenteppich“ zu finden. Die Mehrheit der Bürger, nämlich 84 Prozent aus einer EU-weiten Umfrage mit über 4,6 Millionen Teilnehmern, wünscht sich eine Abschaffung dieser Praxis.
Die anstehenden Änderungen und die anhaltenden Diskussionen zur Zeitumstellung betreffen jeden von uns, da sie unseren Alltag und unseren Schlafrhythmus beeinflussen. Die Umstellung bleibt also erst einmal bestehen, und wir können uns auf die winterliche Zeit und die damit verbundene Ruhe freuen. Weitere Details und aktuelle Informationen zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.