Für die meisten Menschen ist es ein alltägliches Bedürfnis, doch die Häufigkeit, mit der wir Stuhlgang haben, kann weitreichende Folgen für unsere Gesundheit haben. Laut Angaben der AOK gilt eine Stuhlfrequenz zwischen dreimal am Tag und dreimal in der Woche als normal. Eine aktuelle Studie hat jedoch gezeigt, dass die Häufigkeit des Stuhlgangs mehr über unseren Gesundheitszustand aussagt, als man zunächst vermuten würde.
Die Untersuchung, die im Jahr 2023 in der renommierten Fachzeitschrift "Cell Reports Medicine" veröffentlicht wurde, beleuchtet einen bemerkenswerten Zusammenhang zwischen der Stuhlfrequenz und dem Risiko für chronische Erkrankungen wie Demenz. Ein Team des "Institute of Systems Biology" (ISB) in Seattle analysierte dafür die Gesundheitsdaten, Lebensstilgewohnheiten sowie mikrobielle Informationen von mehr als 1.400 gesunden Erwachsenen.
Stuhlgang und chronische Erkrankungen
Frühere Forschungsarbeiten haben bereits angedeutet, dass die Regelmäßigkeit des Stuhlgangs eine signifikante Auswirkung auf das Darmökosystem hat. Laut Johannes Johnson-Martínez, dem Hauptautor dieser Studie, spielt die Zeitspanne, die der Kot im Darm bleibt, eine entscheidende Rolle.
Laut Johnson-Martínez führen zu lange Verweildauern im Darm dazu, dass Mikroben alle verfügbaren Ballaststoffe abbauen. Dies hat zur Folge, dass das Mikrobiom, die Gemeinschaft von Mikroben im Darm, auf die Fermentation von Proteinen umswitcht. Dabei entstehen verschiedene Giftstoffe, die in den Blutkreislauf gelangen können und potenziell schädliche Auswirkungen haben. Diese Veränderung in der mikrobiellen Struktur kann direkt mit Gesundheitsproblemen wie chronischen Nierenerkrankungen oder sogar Demenz in Verbindung gebracht werden.
Ein weiterer relevanter Befund der Studie ist, dass eine Ansammlung von Schadstoffen im Stuhl durch Verstopfung Organschäden zur Folge haben kann. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Stuhlgang nicht nur eine einfache Körperfunktion ist, sondern ein Indikator für verschiedene chronische Erkrankungen.
Optimale Stuhlfrequenz und gesunder Lebensstil
Die Forscher schlagen vor, dass eine Stuhlfrequenz von ein- bis zweimal täglich als optimal angesehen werden kann. Ein solches Muster wird oft verbunden mit einem gesunden Lebensstil. Was bedeutet das konkret? Eine ballaststoffreiche Ernährung, genügend Flüssigkeitsaufnahme und regelmäßige körperliche Aktivität sind die Schlüssel, um diesen Zustand zu erreichen.
Diese Erkenntnisse zeigen, dass eine bewusste Ernährung und Lebensweise nicht nur das allgemeine Wohlbefinden steigern, sondern auch das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen reduzieren können. Ein gesunder Darm ist letztlich auch ein Zeichen für einen gesunden Körper. Weitere Informationen zu den Hintergründen dieser Studie finden sich detailliert im Bericht auf www.brisant.de.
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