Weltweite Maßnahmen zur Bekämpfung der Mpox-Epidemie
Die Ausbreitung des Mpox-Virus, das zuvor als Affenpocken bekannt war, bringt weltweit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko mit sich. Insbesondere in mehreren afrikanischen Ländern ist die Situation alarmierend. Orientierung bieten die jüngsten Appelle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Verdopplung der Impfstoffproduktion gegen das Virus.
WHO fordert schnellere Produktion und Rückgabe von Impfstoffvorräten
Die WHO hat aufgefordert, die Herstellung von Mpox-Impfstoffen erheblich zu steigern. Die Sprecherin der WHO, Margaret Harris, erklärte, Hersteller seien aufgefordert, die Produktion „wirklich hochzufahren“, um die Verfügbarkeit von Impfstoffen zu erhöhen und den Zugang für betroffene Regionen zu erleichtern. Länder, die über Impfstoffvorräte verfügen, sollten diese zudem bereitwillig an die Länder abgeben, die von den aktuellen Ausbrüchen betroffen sind.
Die kritische Lage in Afrika und der Virenstrang 1b
Besondere Besorgnis besteht wegen der Variante 1b des Mpox-Virus, die in der Demokratischen Republik Kongo und anderen afrikanischen Staaten zirkuliert. Seit Jahresbeginn hat die kongolesische Regierung bereits über 15.600 mutmaßliche Infektionsfälle und 548 Todesfälle registriert. Experten warnen, dass die Situation sich rasch verschlechtern könnte, wenn nicht sofortige Maßnahmen ergriffen werden.
Verfügbarkeit von Impfstoffen und internationale Verpflichtungen
Der dänisch-deutsche Hersteller Bavarian Nordic hat aktuell einen Vorrat von 500.000 Dosen seines Impfstoffs MVA-BN, der unter dem Namen Imvanex erhältlich ist. Zusätzlich könnten bei Bedarf schnell weitere 2,4 Millionen Dosen produziert werden. In Japan wird ein weiterer Impfstoff, LC16, für die Regierung hergestellt. Auch hier gibt es einen ausreichenden Vorrat, sodass die WHO bereits in Kontakt mit den japanischen Behörden steht, um eine Abgabe zu ermöglichen.
Ärzte ohne Grenzen und die Herausforderung der Erschwinglichkeit
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat ebenfalls die Pflicht der Länder mit Impfstoffvorräten betont, möglichst viele Dosen an betroffene Länder in Afrika zu spenden. Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Kosten des Impfstoffs MVA-BN, der für viele von der Epidemie betroffenen Länder nicht bezahlbar ist. Die Organisation fordert daher von Bavarian Nordic eine Preissenkung, um den Zugang zu den Impfstoffen zu erleichtern.
Symptome und Übertragungswege des Mpox-Virus
Mpox kann sowohl von Tieren als auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, insbesondere durch engen Kontakt wie beim Geschlechtsverkehr. Zu den typischen Symptomen gehören Pusteln, die an Pocken erinnern, Fieber und Gliederschmerzen. Angesichts der drohenden globalen Gesundheitskrise ist eine umfassende und solidarische internationale Reaktion notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und die betroffenen Gemeinschaften zu unterstützen.
– NAG