Der Artikel beschäftigt sich mit dem wachsenden Markt für Fleischersatzprodukte in Österreich. Der Umsatz für diese Produkte wird für dieses Jahr auf rund 45 Millionen Euro geschätzt und soll laut Prognosen bis 2028 auf 70 Millionen Euro ansteigen. Die Gründe für den steigenden Konsum von Fleischersatzprodukten liegen in Umweltschutz, Tierschutz und gesundheitlichen Aspekten.
Um die gesundheitliche Wertigkeit der pflanzlichen Alternativen zu untersuchen, hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) 323 vegetarische und vegane Produkte analysiert. Dabei wurden das Nährwertprofil nach dem Nutri-Score und der Verarbeitungsgrad nach der NOVA-Einstufung bewertet. 22 Produkte erhielten die Bewertung „sehr gut“, 128 „gut“, 170 „durchschnittlich“ und 3 waren „weniger zufriedenstellend“. Die Ergebnisse können auf www.konsument.at/Fleischersatz abgerufen werden.
Die Nährwertbewertung mittels Nutri-Score ergab, dass 43 Produkte (13%) den besten Wert „A“ und 40 Produkte (12%) den Wert „B“ erhielten. Diese Produkte wurden als geeignet für den täglichen Speiseplan eingestuft. Produkte mit schlechteren Werten (C bis E) sollten hingegen nur selten oder als Beilage zu Gemüse oder Salat konsumiert werden. Im Vergleich zu Fleischwaren erzielten die Fleischersatzprodukte bessere Nutri-Score Ergebnisse, da 25% der Ersatzprodukte die Bewertung „A“ oder „B“ erhielten, im Vergleich zu 11% bei Fleischwaren. Nur 13% der Ersatzprodukte erhielten die schlechteste Bewertung „E“, während dies bei Fleischwaren bei 51% der Fall war.
Hinsichtlich des Verarbeitungsgrades wurden alle Fleischersatzprodukte als „3“ (verarbeitete Lebensmittel) oder „4“ (hochverarbeitete Lebensmittel) eingestuft. Rund 81% der Produkte gehörten zur Klasse „4“, was bedeutet, dass sie nicht regelmäßig konsumiert werden sollten, da der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist. Im Vergleich zu unverarbeitetem Fleisch schnitten die Ersatzprodukte schlechter ab. Fleischerzeugnisse wie mariniertes oder gewürztes Fleisch gehörten ebenfalls zur Verarbeitungsklasse „3“ und „4“, was bedeutet, dass sie auf derselben Verarbeitungsstufe wie fleischlose Produkte stehen.
Um einen gesundheitsbewussten Konsum von Fleischersatzprodukten zu ermöglichen, empfiehlt Birgit Beck, Ernährungswissenschaftlerin des VKI, die Zutatenliste zu beachten und auf hochverarbeitete Produkte mit langen Zutatenlisten, die Aromen und Verdickungsmittel enthalten, zu verzichten.
Zusammenfassend zeigt der Artikel, dass Fleischersatzprodukte in Österreich an Beliebtheit gewinnen und dass ihre ernährungsphysiologische Qualität im Vergleich zu Fleischwaren variieren kann. Es wird empfohlen, bei der Auswahl der Produkte den Nutri-Score und den Verarbeitungsgrad zu berücksichtigen.
Zum Artikel: Fleisch & Co – VKI Testet Fleischersatz: Gesunde Alternative oder Hochverarbeitete Mogelpackung?