In einer besorgniserregenden Situation im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres einen dringenden Aufruf zur Gewährung humanitärer Pausen gemacht. Diese sollen es ermöglichen, eine umfassende Polio-Impfkampagne durchzuführen, die mehr als 640.000 Kinder vor der Kinderlähmung schützen soll. Guterres, der in New York sprach, betonte, dass eine solche Impfkampagne unter den gegenwärtigen Kampfhandlungen nicht umsetzbar ist: „Es ist unmöglich, eine Polio-Impfkampagne durchzuführen, während überall Krieg tobt.“
Dringender Bedarf an Schutz
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor kurzem bei Abwasseruntersuchungen Polio-Viren im Gazastreifen nachgewiesen. Angesichts dieser alarmierenden Entdeckung wird in den kommenden Wochen eine Massenimpfkampagne gestartet. Wie die WHO mitteilt, sollen in zwei Runden die Kinder bis zu zehn Jahren geimpft werden. Besonders wichtig ist, dass mindestens 95 Prozent dieser Kinder geimpft werden müssen, um eine Ausbreitung der Krankheit wirkungsvoll zu verhindern.
Die Rolle der humanitären Pausen
Eine Kampfpause würde den Zugang zu den von Israel abgeriegelten Gebieten ermöglichen, wo Polio-Experten dringend gebraucht werden. Guterres erklärte, dass auch logistische Herausforderungen wie Treibstoffversorgung und die Aufrechterhaltung von Kühlketten für die Impfstoffe sichergestellt werden müssen. Am wichtigsten sei jedoch, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu garantieren, damit sie die Impfstationen erreichen können.
Das Engagement der UN und UNICEF
Die WHO hat 1,6 Millionen Dosen des Impfstoffs bereitgestellt, und zusammen mit UNICEF fordern sie eine sieben Tage währende Feuerpause zwischen Israel und der Hamas. Geplant sind 708 Teams, die die Impfungen in Gesundheitseinrichtungen durchführen werden, sowie 316 mobile Impfteams, die durch Gaza reisen.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Diese Entwicklungen sind von enormer Bedeutung für die Gesundheit der Kinder im Gazastreifen. Die Region, die aufgrund des Konflikts stark geschädigt ist, steht nicht nur vor Herausforderungen im Gesundheitsbereich. Die Dringlichkeit, Kinder vor gefährlichen Krankheiten zu schützen, wird immer klarer. Die derzeitige Situation könnte nicht nur die Gesundheit dieser Kinder gefährden, sondern auch zu einem Rückfall in der Bekämpfung von Polio führen.
Die Weltgemeinschaft schaut unweigerlich auf diese Situation und hofft auf eine Lösung, die es den Kindern im Gazastreifen ermöglicht, in einer sichereren und gesünderen Umgebung aufzuwachsen. Ein Engagement aller beteiligten Parteien ist entscheidend, um diesen verletzlichen Kindern die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen.
– NAG