Die aktuelle Diskussion um den vollen Terminplan im Profifußball wirft wichtige Fragen zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Spieler auf. In verschiedenen Kreisen wird die Besorgnis laut, dass die erhöhte Spielbelastung nicht nur zu mehr Verletzungen führt, sondern auch die langfristige Attraktivität des Sports gefährdet.
Kritik von Spielern und Trainern
Ein prominenter Kritiker dieser Entwicklung ist Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool, der den internationalen Fußballkalender als „völligen Wahnsinn“ bezeichnet hat. Er betont, dass die besten Spieler ausreichend Zeit zur Regeneration benötigen, um weiterhin auf höchstem Niveau performen zu können. Diese Aussage trifft in einer Zeit, in der die Spieler durch ein steigendes Spielaufkommen überlastet sind, auf viel Zustimmung.
Folgen des neuen Modus der Champions League
Ab der Saison 2024/2025 wird die Champions League im Ligenmodus ausgetragen, was die Anzahl der benötigten Spiele von 125 auf 189 erhöht. Diese Veränderung wird von vielen als besorgniserregend angesehen, da ein Finalist theoretisch auf bis zu 17 Spiele kommen kann. Vorher waren es nur 13.
Die Belastungsgrenze der Spieler
Die Spielergewerkschaft Fifpro hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Belastungsgrenze vieler Spieler erreicht ist. Insbesondere bei Top-Nationen wie England, Frankreich, Portugal und Belgien ist die Erschöpfung unter den Starspielern spürbar. Ein Beispiel hierfür ist der portugiesische Nationalspieler Ruben Dias von Manchester City, der seinen stark gefüllten Kalender in sozialen Medien teilte und damit auf die extremen Anforderungen hinwies.
Ein breiter Trend und die Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Spieler, sondern auch auf die gesamte Fußballgemeinschaft. Während einige Funktionäre der Meinung sind, dass mehr Spiele zu mehr Einnahmen führen werden, warnen andere vor einem Rückgang des Interesses am Sport. Uli Hoeneß, ehemaliger Präsident des FC Bayern, äußert sich ebenfalls kritisch. Er bezeichnet die Anhäufung von Terminen als „Wahnsinn“ und warnte, dass das Interesse in der Bevölkerung sinken könnte, wenn die Spieler weniger leistungsfähig sind.
Der Druck auf die nationalen Ligen
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) sieht sich ebenfalls stark unter Druck. Der DFL-Geschäftsführer Marc Lenz beklagt das Fehlen von Mitspracherechten bei der Planung des Rahmenterminkalenders. Die nationalen Ligen müssen inzwischen unweigerlich auf die internationalen Wettbewerbe reagieren, was die Planung und Wirtschaftlichkeit der Saison erschwert.
Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage: Wie kann der Fußball seine Struktur erfolgreicher gestalten, ohne die Spieler körperlich und mental zu überfordern? Die anhaltende Diskussion um einen ausgewogenen Terminplan wird immer wichtiger, um die Integrität und die gesundheitlichen Aspekte des Spiels zu gewährleisten.
– NAG