Ohne Vorwarnung macht die Nachricht die Runde: Die gefürchtete Ewigkeits-Chemikalie TFA (Trifluoracetat), die in den letzten Monaten bereits besorgniserregend in Gewässern nachgewiesen wurde, ist auch in Mineralwässern entdeckt worden! Laut Berichten von GLOBAL 2000 und PAN Europe ist in der Hälfte der getesteten Mineralwässer, die aus geschützten und unberührten Grundwasserkörpern stammen, TFA nachweisbar. Bei der EU-Lebensmittelausschusssitzung (SCOPAFF) am 4. und 5. Dezember 2024 wird die EU-Kommission Vorschläge zur Verweigerung der Zulassung für die Pestizide Flufenacet und Flutolanil, die als Hauptverursacher der TFA-Kontaminierung gelten, präsentieren. Der Alarm schlagen viele Wissenschaftler:innen, die mahnen, dass eine irreversible Anreicherung von TFA eine globale Bedrohung darstellt, wie in einem Artikel festgestellt wurde.
Rasanter Anstieg der TFA-Kontamination
Die Herausforderungen, die sich durch TFA ergeben, sind nicht zu unterschätzen: TFA durchdringt alle Umweltbereiche in Konzentrationen, die andere PFAS oder Pestizide um ein Vielfaches übersteigen. Diese Chemikalie wird als toxikologisch relevanter Metabolit angesehen und gefährdet die Reinheit unseres Trinkwassers erheblich. „Die von der EU vorgeschlagenen Verbote für die PFAS-Pestizide sind dringend notwendig“, erklärt Salomé Roynel von PAN Europe. „Wir können keinen Platz für gefährdende Rückstände in Wasser oder Lebensmitteln zulassen.“ Über 50% der getesteten Mineralwässer wiesen TFA-Werte auf, die bis zu 3.200 Nanogramm pro Liter (ng/L) betrugen, was das 32-fache des Grenzwertes übersteigt.
Doch die Zeit drängt: Der Druck auf Wasserversorger und Mineralwasserabfüller wächst, da sie verpflichtet sind, die Standards für Reinheit zu gewährleisten. TFA dringt bereits in Grundwasserschichten ein, die früher als sicher galten. „Diese Belastungen überschreiten bereits jetzt die Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen“, warnte Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker bei GLOBAL 2000. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Mitgliedstaaten beschließen werden, um die TFA-Belastung einzudämmen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Darüber hinaus steht Flufenacet, ein weit verbreitetes Herbizid, unter Beschuss. Es zeigt nachweislich hormonverändernde Aktivitäten und hat neurotoxische Effekte, die zu einer hohen Kontaminationsgefahr für Grundwasser führen. Laut PAN Europe wird aktuell über aktive Einflussnahme auf die Zulassungen diskutiert, da sämtliche EU-Mitgliedsstaaten in der Vergangenheit diesem gefährlichen Stoff zugestimmt haben. Die Notwendigkeit, null Risiken für Mensch und Umwelt einzugehen, wird somit immer dringlicher.