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„Tatort“-Ikone Horst Lettenmayer: Ein Leben zwischen Leuchten und Legenden

Horst Lettenmayer, dessen Gesicht in Form seiner markanten Augen seit fast 54 Jahren ein ikonisches Bildergebnis der deutschen Fernsehkultur ist, verstarb im Alter von 82 Jahren. Jeder, der regelmäßig den „Tatort“ einschaltet, kennt das markante weiße Fadenkreuz, das die linke Iris umschließt, und die Beine des ehemaligen Schauspielers, die über den glänzenden Asphalt des Vorspanns davonlaufen. Dieses kulturelle Erbe hat mehr als nur einen nostalgischen Wert; es ist ein Symbol für die deutsche Fernsehgeschichte.

Ein Leben im Schatten des „Tatort“

Lettenmayers Lebensweg ist beispielhaft für viele, die es in der Schauspielerei schwer hatten. Während seine Augen unvergessen blieben, gestaltete sich seine Karriere als Schauspieler insgesamt eher bescheiden. Er bekam zum ersten Mal die Chance im Jahr 1970, als der erste „Tatort“ produziert wurde. Für seine kurze, aber einprägsame Vorstellung erhielt er damals einmalig 400 D-Mark, ohne sich bewusst zu sein, dass diese Aufnahmen Kult-Status erreichen würden. „Es gab keinen Vertrag, nichts“, schilderte er rückblickend. Der Erfolg des Formats übertraf alle Erwartungen.

Von der Schauspielerei zur Unternehmensführung

Dennoch erkannte Lettenmayer bald, dass seine Leidenschaft weniger in der Schauspielerei lag, sondern vielmehr in der Gestaltung und dem Vertrieb von Beleuchtungstechnik. Er gründete eine eigene Leuchtenfirma, die florierte, nachdem er durch Zufall den Auftrag erhielt, eine spezielle Bilderleuchte zu entwickeln. „Das Patent auf die Leuchte war gleich ein Burner“, so berichtete seine Tochter Julia-Alina. Lettenmayer übergab die Geschäfte kürzlich an seine Tochter, aber er selbst war bis kurz vor seinem Tod aktiv in das Unternehmen eingebunden.

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Ein würdiger Abschied

Horst Lettenmayer starb am 20. Juli, und seine Tochter bestätigte, dass er am Coporate-Betrieb teilnahm bis zu seinem letzten Tag. An seinem Todestag fühlte er sich unwohl und fuhr nach Hause, wo ihn seine Tochter leblos in seinem Bett fand. Julia-Alina betonte, dass ihr Vater sein Leben genoss, mit „viel Rauchen und Rotwein hier und da“, und dass sie ihn in dieser geselligen Art im Herzen behält. Seine Beerdigung fand am 31. Juli, am Tag, an dem er seinen 83. Geburtstag gefeiert hätte, auf dem Münchner Nordfriedhof statt.

Kulturelles Erbe und Gedenken

Lettenmayers Tod erinnert nicht nur an den Verlust einer bedeutenden Figur im deutschen Fernsehen, sondern auch an den Wandel und die Beständigkeit in der Fernsehlandschaft. Seit seiner ersten Aufnahme hat sich die „Tatort“-Reihe stark weiterentwickelt, aber Lettenmayers Bild bleibt zeitlos in den Köpfen der Zuschauer verankert. Der Vorabspann wird weiterhin generationsübergreifend geschaut, ein Stück Geschichte, das nicht nur unterhält, sondern auch verbindet.

In Erinnerung an Horst Lettenmayer bleibt die Frage, was das für die nächsten Generationen von Schauspielern und Produzenten bedeutet und welche neue Werte und Traditionen in der deutschen Fernsehlandschaft entstehen werden. Er hinterlässt ein Erbe, das weit über das Fernsehen hinausreicht, und inspiriert weiterhin.

dpa/jm

– NAG

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