Im Fußball ist jede Niederlage schmerzhaft, besonders wenn sie wie für Sturm Graz am Mittwochabend in der Champions League in einem so frustrierenden Rahmen passiert. Das Team musste sich Stade Brest mit 1:2 geschlagen geben und kehrte mit einem Gefühl der Enttäuschung nach Österreich zurück. Es war die Rückkehr auf die europäische Bühne nach mehr als zwei Jahrzehnten, und der schmerzhafte Verlust wiegt schwer. Vor allem die Verletzung des Abwehrchefs Gregory Wüthrich wirft einen Schatten auf den Abend.
Für Trainer Christian Ilzer war die erste Champions League-Premiere seines Teams eine frustrierende Erfahrung. “Ich fühlte mich wie in einem schlechten Film”, gesteht er. Die Mannschaft litt mit Wüthrich, von dem man nun befürchtet, dass er sich langfristig verletzen könnte. “Ich hoffe, dass die Schäden nicht so gravierend sind, wie sie zuerst erscheinen”, äußerte Ilzer besorgt. Ein endgültiger Bericht über den Gesundheitszustand des Spielers wird für Freitag erwartet.
Unerwartete Herausforderungen
Der Ausfall von Wüthrich stellte die Abwehr von Sturm Graz vor erhebliche Herausforderungen. Die französischen Konkurrenten ergriffen die Chance und drängten das Team in die Defensive, was zu zahlreichen Fehlern führte. “Wir haben durch diesen Stress, diese Intensität, immer wieder Fehler gemacht”, stellte Ilzer klar. Der erste Treffer für Brest ergab sich aus einer unzureichenden Kopfballabwehr von Jon Gorenc Stankovic, was das Team unter Druck setzte. In der zweiten Halbzeit war das wohl entscheidende Duell der spätere Platzverweis von Dimitri Lavalee, wodurch man noch mehr Druck aufbauen musste.
Eine weitere Wendung nahm das Spiel, als Wüthrich im Luftkampf mit Ludovic Ajorque unglücklich auf dem Platz landete. Dies führte bei den Spielern und Fans zu großer Besorgnis. Jusuf Gazibegovic, der das Tor für Sturm Graz mit einem präzisen Pass vorbereitete, sprach nach dem Spiel von der “schlimmsten Nachricht des Tages.” Alle waren sich einig, dass der Ausfall des Verteidigers nicht nur für die Defensive, sondern auch für die gesamte Teamdynamik problematisch sein könnte.
Ein gemischtes Debüt
Trotz der Enttäuschung gab es auch Lichtblicke im Spiel selbst. Gazibegovic war der Meinung, dass das Team gute Chancen hatte, die jedoch nicht konsequent umgesetzt wurden. “Wir haben nicht immer die Herstellungsweise genutzt, um gefährliche Situationen zu schaffen”, erklärte er. Auch wenn man in einigen Momenten den Mut und die Kreativität zeigte, um die gegnerische Abwehr zu überwinden, blieb der entscheidende letzte Pass oft aus.
Wichtige Lektionen wurden auch für die nächsten Partien gelernt. Der Kapitän Stankovic äußerte: “Es ist einfach großartig, in der Champions League zu spielen, aber diese Niederlage enttäuscht mich zutiefst.” Auch Gazibegovic gibt zu, dass diese erste Erfahrung auf dem internationalen Parkett lehrreich, aber auch schmerzhaft war. Der Fokus liegt jetzt auf der Erarbeitung von Lösungen, um den nächsten Gegner, den belgischen Meister Brügge, besser zu konfrontieren.
Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits am 2. Oktober. Trainer Ilzer ist sich bewusst, dass man gegen Teams aus höheren Ligen spezifische Ansätze finden muss, um konkurrenzfähig zu sein. “Wir müssen Wege finden, um möglicherweise dem ein oder anderen ein Bein zu stellen”, fügte er hinzu, und betont, dass das Team weiter an den eigenen Stärken arbeiten werde.
Insgesamt bleibt ein bitteres Gefühl zurück, doch in einem hart umkämpften Wettbewerb wie der Champions League ist jede Niederlage eine Chance für Wachstum. Für Sturm Graz ist es eine Einladung, aus den gemachten Fehlern zu lernen und den Blick nach vorne zu richten. Die Herausforderung ist erkannt worden und nun gilt es, die nächste Aufgabe ganz anders anzugehen.
Die Bedeutung dieses Spiels ist nicht nur in der unmittelbaren Niederlage zu finden, sondern auch in der Möglichkeit, den Charakter und die Entschlossenheit des Teams zu testen. Ob die Lektionen aus diesem Spiel auf lange Sicht Früchte tragen werden, bleibt abzuwarten. Die nächsten Spiele werden zeigen, ob Sturm Graz aus diesen Erfahrungen lernen kann. Weiterhin bleibt die Hoffnung, dass Wüthrichs Verletzung nicht so schwerwiegend ist, wie befürchtet, und dass das Team bald wieder in Bestform auf dem Platz stehen kann. Mehr Informationen zum Spiel können auf www.suedtirolnews.it nachgelesen werden.