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Sozialdatenbericht enthüllt: Höxter kämpft gegen die Krisenwelle!

Im Kreis Höxter wurden die Sozialdaten für die Jahre 2022 und 2023 veröffentlicht, was ein deutliches Bild der sozialen Rahmenbedingungen in diesem Teil Deutschlands zeichnet. Besonders auffällig sind die finanziellen Belastungen, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entstandenen sind. Diese Situation hat die Ausgaben des Kreises in sensiblen Bereichen erheblich erhöht.

Landrat Michael Stickeln betonte bei der Vorstellung des Berichts, dass die Anforderungen an die öffentlichen Verwaltungen in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Dies gehe über die schlichten Zahlen hinaus; hier spielen gesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische Wandel eine wesentliche Rolle. Zudem sind politische Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene mitverantwortlich für diese Dynamik.

Einfluss des Flüchtlingsstroms

Wichtig ist, dass der Bericht den massiven Flüchtlingsstrom, ausgelöst durch den Krieg, detailliert thematisiert. Dieser hat sich beinah auf alle Bereiche der Sozialausgaben ausgewirkt. Vor allem in den Bereichen Hilfe zum Lebensunterhalt und der Unterstützungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) zeigen sich signifikante Anstiege.

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Die Kostensteigerungen schlagen sich nicht nur in den Sozialausgaben nieder. Auch bei Unterkunftskosten und Energiekosten für Gas, Strom und Öl sind die Konsequenzen des Konflikts in der Ukraine klar zu erkennen. Landrat Stickeln nutzt das Bild eines Erdbebens: „Wie bei einem Erdbeben breiten sich die Erschütterungswellen von Kriegen und Krisen in alle Richtungen aus und finden sich im Sozialdatenbericht wieder.“ Die Effekte dieser geopolitischen Turbulenzen werden wohl noch viele Jahre spürbar sein.

Der Bericht hebt auch hervor, dass der seit dem 1. Januar 2022 eingeführte Leistungszuschlag der Pflegeversicherung eine Entlastung für pflegebedürftige Personen darstellt. Dies hat zu geringeren Eigenanteilen in der Pflege geführt, was für viele Familien eine positive Änderung bedeutet.

Ein weiterer Punkt, der im Sozialdatenbericht angesprochen wird, sind die steigenden Pflegesätze. Aufgrund des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung sind Pflegeanbieter seit dem 1. September 2022 nur noch dann abrechnungsfähig, wenn sie an einen Tarifvertrag gebunden sind oder sich an diesen orientieren. Dies hat zu einem Anstieg der Kosten in der Pflege geführt, wie Kreisdirektorin Manuela Kupsch berichtete.

Zusätzlich enthält der Bericht Informationen über die finanzielle Unterstützung für Menschen mit Behinderungen, die vom Kreis und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe bereitgestellt wird. Es gab eine Gesetzesreform zum 1. Januar 2023, die besagt, dass die Angebote in anerkannten Werkstätten nun anderen Behörden unterliegen, was vor der Reform nicht der Fall war.

Stickeln hob hervor, dass die sozialen Leistungen im Kreis Höxter in Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden einen wichtigen Beitrag zur sozialen Sicherheit der Bürger leisten. Er bedankte sich ausdrücklich bei seinen Mitarbeitern sowie allen Ehrenamtlichen, die sich für diese Aufgaben engagieren. Der Landrat verweist auch auf die unabhängigen Berichte des Jobcenters und des Landschaftsverbandes, die ergänzende Informationen zur finanziellen Lage im Kreis liefern.

Interessierte finden den vollständigen Sozialdatenbericht zum kostenlosen Download auf der offiziellen Webseite des Kreises Höxter. Damit wird eine transparente Einsicht in die sozialen Herausforderungen und Entwicklungen gewährleistet, die auch Auswirkungen auf das tägliche Leben der Bewohner haben können. Weitere Details sind erhältlich unter www.kreis-hoexter.de/9451.


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