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In Augsburg gibt es derzeit Besorgnis bezüglich der Elektrobetäubung von Schweinen im örtlichen Schlachthof. Dr. Felicitas Allmann, die Leiterin des Amtes für Verbraucherschutz und Veterinärwesen, hat auf Probleme hingewiesen, die bei Routinekontrollen festgestellt wurden. Laut den Vorschriften darf maximal 2 % aller Betäubungen mit der Elektrozange unzureichend sein. Der Augsburger Schlachthof hat diesen Wert jedoch mehrfach überschritten, wie das Veterinäramt bestätigte.
Schlachthofleiter Georg Rauch betonte, dass bereits Veränderungen und Verbesserungen bei der Betäubung durchgeführt wurden. Er wies darauf hin, dass das Veterinäramt mit den Ergebnissen der bisherigen Maßnahmen jedoch nie zufrieden war. Trotz der kritischen Situation stellte er fest, dass die Betäubungswirkung der Schweine bei der Schlachtung stets gewährleistet gewesen sei.
Hintergrund zur Elektrobetäubung
Die Elektrobetäubung ist ein Verfahren, das zur Betäubung von Tieren vor der Schlachtung eingesetzt wird. Dabei wird Strom über eine Zange auf den Kopf des Tieres übertragen, die so platziert wird, dass das Gehirn zwischen den Elektroden liegt. Dieser Strom verursacht innerhalb von etwa zwei Zehntelsekunden einen Zustand, der einem epileptischen Anfall ähnelt, wodurch das Tier vorübergehend empfindungslos wird. Bei einer korrekten Anwendung ist das Tier für etwa 30 bis 60 Sekunden tief betäubt und verspürt keine Schmerzen.
Die Methode hat den Vorteil, dass sie die Anzahl der Ruderbewegungen des Tieres nach der Betäubung reduziert, was die Arbeitssicherheit des Personals erhöht. Jedoch gibt es auch Nachteile: Fehlbetäubte Tiere zeigen oft keine Anzeichen von Bewusstsein, was eine schnelle Erkennung durch das Schlachtpersonal erschwert. In solchen Fällen ist eine umgehende Nachbetäubung erforderlich. Elektrobetäubung wird in erster Linie bei Schweinen und Schafen eingesetzt, während Geflügel häufig mit Strom betäubt wird, jedoch meist über ein Wasserbad.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist verantwortlich für die Beurteilung der Betäubungswirkung an Schlachttieren und überprüft die Funktionsfähigkeit der Elektrobetäubungsgeräte, um die Tierschutzstandards zu gewährleisten, wie LGL Bayern berichtet.
Weitere Informationen zu den aktuellen Tierschutzverstößen im Augsburger Schlachthof finden Sie in einem Artikel von Wochenblatt DLV.
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