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Schockzahlen zum diabetischen Fuß: Ärzte warnen vor Alarmstufe Rot!

Hundert Experten aus verschiedenen Disziplinen versammelten sich im Bürgerhaus Kleinlinden in Gießen beim 16. Symposium "Diabetischer Fuß", um alarmierende Zahlen zu diskutieren und innovative Ansätze zur Senkung der Amputationsrate bei diabetischen Fußsyndromen zu präsentieren – ein entscheidender Schritt im Kampf gegen mittelhessische Diabetesfolgen!

Im Bürgerhaus Kleinlinden fand kürzlich das 16. Symposium zum Thema „Diabetischer Fuß“ statt, das von rund 100 Fachleuten besucht wurde. Es wurde unter dem Titel „Das Problem mit dem Fuß“ veranstaltet und thematisierte die Herausforderungen und aktuellen Entwicklungen in der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms. Organisiert wurde das Symposium von Fußnetz Mittelhessen, einem Zusammenschluss von Experten, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Amputationsrate bei Patienten mit diabetischen Fußwunden signifikant zu senken.

Die Schulung und der Austausch unter den verschiedenen Disziplinen – von Wundmanagern über Diabetologen bis hin zu Chirurgen – stehen im Mittelpunkt der Bemühungen. Ziel ist es, die Versorgungsstruktur zu verbessern und somit die Lebensqualität der Patienten zu steigern. Dr. Tina Hoffmann, eine der führenden Referentinnen und Chefärztin der Abteilung Diabetologie im St. Josef Krankenhaus Gießen, eröffnete die Veranstaltung mit alarmierenden Statistiken: In Deutschland sind über elf Millionen Menschen von Diabetes betroffen.

Umfang und Herausforderungen der Erkrankung

In ihrer anschaulichen Darstellung wies Dr. Hoffmann auf die hohe Zahl von über sechs Millionen diabetesbedingten Fußulcera hin, die jährlich auftreten. Ein Drittel aller Diabetiker entwickelt im Laufe ihres Lebens eine Fußwunde, wofür eine schnelle Behandlung unerlässlich ist. Schockierend ist auch die Information, dass 15 bis 20 Prozent der Patienten, die stationär behandelt werden, in der Folge einer Amputation nicht entgehen können. Hinzu kommt eine hohe Rückfallquote: Innerhalb der ersten drei Jahre nach einer Wunde haben fast 50 Prozent der Patienten Rückfälle, und nach zehn Jahren sind es sogar 70 Prozent.

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Besonders besorgniserregend ist die Mortalität im Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen, die nach zehn Jahren fast 90 Prozent erreicht. Ein weiteres wesentliches Problem, das Dr. Hoffmann ansprach, ist die unzureichende Vergütung für die komplexe Behandlung des diabetischen Fußsyndroms. Dies betrifft sowohl die ambulante Versorgung als auch die Klinikambulanzen. Die möglichen Konsequenzen eines nicht optimalen Krankenhaus-Versorgungsgesetzes könnten die Schließung vieler spezialisierter Fußambulanzen nach sich ziehen und die problematische Situation weiter verschärfen.

Für große Aufmerksamkeit sorgte auch der Vortrag von Mira Mertens, Pflegewissenschaftlerin und Mitarbeiterin am Zentrum für Integrierte Diabetesversorgung in Köln. Sie präsentierte eine neuartige Methode, bei der individuelle Einlagen aus Filz und Fiberglas gefertigt werden, um den Druck auf die Füße zu redistribuieren und Wunden zu entlasten. Diese Art der Versorgung könnte nicht nur die Heilungschancen verbessern, sondern auch die Mobilität der Patienten erhalten.

Die Diskussion über biomechanische Ansätze zur Vermeidung von Ulcera wurde von Dr. Karl Förster, einem Facharzt für Fuß- und Gefäßchirurgie, und dem Orthopädie-Schuhmachermeister Ingo Pfeiffer weiter vertieft. Gemeinsam analysierten sie klinische Fallbeispiele und zeigten auf, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch unter den Fachleuten ist.

Der kritische Zustand der Patienten

Ein weiteres zentrales Thema des Symposiums war die Tatsache, dass viele Diabetiker oft erst dann ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn ihre Wunden bereits tief und schwer heilbar sind. Dies ist häufig das Ergebnis von Neuropathien, die die Schmerzempfindung in den Füßen stark einschränken. Die Experten des Fußnetzes Mittelhessen forderten alle Beteiligten auf, regelmäßig einen Blick auf die Fußgesundheit der Patienten zu werfen und frühzeitig zu intervenieren. Bei der Veranstaltung wurden nicht nur die Herausforderungen, sondern auch potenzielle Lösungsansätze für diese gravierenden medizinischen Probleme erörtert.

Die eigene Verantwortung im Umgang mit diesen Erkrankungen und die Bedeutung einer rechtzeitigen medizinischen Intervention waren ein wichtiger Tenor der Diskussionen. Alle Beteiligten unterstrichen, wie crucial Prävention und Aufklärung in der Behandlung von diabetischen Fußsyndromen sind. Das Symposium hat somit ein wichtiges Zeichen für eine bessere und umfassendere Versorgung von Diabetikern gesetzt und die Dringlichkeit der Thematik in den Fokus gerückt. Weitere Details zu den behandelten Themen können in dem Artikel auf www.giessener-anzeiger.de nachgelesen werden.

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