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Sartorius in Göttingen: Stellenabbau trotz Wachstum – Was steckt dahinter?

In Göttingen hat der Lebenmittelwissenschafts-Konzern Sartorius in den letzten fünf Jahren eine beachtliche Entwicklung durchlaufen. Skurril, wenn man bedenkt, dass viele Unternehmen während der Pandemie mit Herausforderungen zu kämpfen hatten, florierte Sartorius. Während die Mitarbeiterzahl Ende 2019 bei etwas mehr als 9000 lag, stieg sie bis 2022 auf fast 16.000. Zum Ende dieses Jahres gab es jedoch einen Rückgang auf unter 14.000 Mitarbeiter, was Fragen aufwirft: Was hat diesen Abbau initiiert?

Der Anstieg der Beschäftigten war während der Corona-Pandemie besonders markant. Sartorius wurde rasch zu einem Hauptlieferanten für viele Impfstoffhersteller. Diese Branche benötigte dringend Produkte wie sterile Behälter und Bioreaktoren. Der Bedarf war so groß, dass das Unternehmen mehrere Standorte im Schichtbetrieb arbeitete, um die Nachfrage zu decken. „Sartorius hat insbesondere in den Jahren der Pandemie stark Mitarbeiter aufgebaut, um die hohe Nachfrage von Kundenseite bedienen zu können“, erklärt Sprecherin Leona Malorny.

Aktuelle Mitarbeiterzahlen und Trends

Wenn man die Entwicklung von Sartorius genauer betrachtet, sieht man, dass die Anzahl der Angestellten in Göttingen von 2800 Ende 2019 auf 4800 Ende 2022 anstieg, um zuletzt auf 3800 zu fallen. Die Zahl der Mitarbeiter in Guxhagen bewegt sich von 390 auf 640 bis hin zu 600. Dies zeigt einen Anstieg von 35 Prozent in Göttingen und 54 Prozent in Guxhagen von 2019 bis 2022.

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Nun jedoch, im September 2023, gibt es einen weiteren Rückgang. Der Personalabbau ist sowohl in Göttingen als auch in Guxhagen zu verzeichnen, wo laut aktuellen Zahlen fünf bis sechs Prozent abgebaut wurden. Malorny führt dies auf eine Nachfragenormalisierung zurück, die sich langsamer als erwartet entwickelt hat.

Gründe für den Personalabbau

Im ersten Quartal 2023 gab Vorstandsvorsitzender Joachim Kreuzburg an, dass bis zum Jahresende 300 Stellen abgebaut werden sollten. Tatsächlich wurden jedoch bereits 850 Arbeitsplätze weltweit gestrichen. Der Rückgang ist zum Teil auf einen Umsatzrückgang von 17 Prozent im Vorjahresvergleich zurückzuführen. Das Unternehmen hatte im Rekordjahr 2022 erstmals die Vier-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Dies alles führte dazu, dass Sartorius seine ursprünglichen Geschäftsziele und Strukturen überdenken musste, um sich an die veränderte Marktlage anzupassen.

Dennoch präsentierte das Unternehmen in den Neun-Monatszahlen einen Aufwärtstrend. Es wird erwartet, dass sich das Geschäft weiter erholt und Sartorius in den verschiedenen Bereichen gut aufgestellt ist. Über 50 Prozent mehr Menschen arbeiten jetzt bei Sartorius als vor der Pandemie, und man bleibt auf dem Arbeitsmarkt aktiv.

Zusätzlich zu den Ausbildungsplätzen für 2024 sind weltweit 150 Stellen ausgeschrieben, die verschiedene Bereiche abdecken, von Produktion über Vertrieb, Forschung und Entwicklung bis hin zur IT. Im Hinblick auf mögliche zukünftige Stellenabbauten machen die Verantwortlichen jedoch keine konkreten Aussagen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sartorius trotz der Herausforderungen und der damit verbundenen Personalveränderungen weiterhin aktiv nach neuen Talenten sucht und optimistisch in die Zukunft blickt.

Quelle/Referenz
goettinger-tageblatt.de

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