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Reiswasser-Diät: Gesund abnehmen oder gefährlicher Trend?

TikTok begeistert mit dem gefährlichen "Ricezempic"-Trend, bei dem Nutzer angeblich durch Reiswasser abnehmen wollen – doch Expertinnen schlagen Alarm über die gesundheitlichen Risiken und warnen vor Arsen!

In den sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie TikTok, entwickelt sich ständig eine Vielzahl von Trends rund um Gewichtsverlust und Gesundheit. Einer der neuesten Hypes ist das sogenannte „Ricezempic“, ein Getränk, das aus Reiswasser hergestellt wird und angeblich beim Abnehmen helfen soll. Doch Expertinnen warnen vor den Risiken und der wissenschaftlichen Basis dieses Trends.

„Ricezempic“ setzt sich aus dem Wort „Rice“ für Reis und dem Markennamen des Diabetes-Medikaments „Ozempic“ zusammen. Letzteres hat in den USA auch für Aufregung gesorgt, da es Menschen, die es medizinisch benötigen, oft schwerfiel, das Medikament zu bekommen, da viele es zur Gewichtsreduktion verwenden. Diese Aufregung zeigt die Problematik des „Off-Label-Use“ auf, also die Verwendung eines Zulassungsmedikaments für nicht zugelassene Zwecke, wie es zum Beispiel bei „Ozempic“ der Fall ist. Die Hintergründe dieser Praxis sind komplex und sollten kritisch betrachtet werden.

Die Zusammensetzung des „Ricezempic“

Die Idee hinter „Ricezempic“ liegt darin, eine Mischung aus Reis, Wasser und Limettensaft täglich auf nüchternen Magen zu konsumieren. Dies soll ein Sättigungsgefühl erzeugen und somit die Nahrungsaufnahme im Laufe des Tages reduzieren. Der Reis wird vorher in Wasser eingeweicht, wodurch angeblich resistente Stärke freigesetzt wird, die eine ähnliche Wirkung wie Ballaststoffe haben soll.

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In der Theorie klingt das relativ einleuchtend. Laut Expertinnen wie Christina Holzapfel sind Ballaststoffe wichtig für die Sättigung und könnten beim Abnehmen helfen. Doch die wissenschaftliche Realität sieht anders aus. Um die Menge an resistenter Stärke zu konsumieren, die in Studien zu Gewichtsverlust führte, müsste man täglich enorme Mengen an Reiswasser trinken—zwischen 16 und 24 Litern. Dies ist praktisch unmöglich und kann schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen.

Gesundheitliche Bedenken und Risiken

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Problem von Arsen im Reis. Reis enthält von Natur aus höhere Mengen an anorganischem Arsen im Vergleich zu anderen Getreidesorten. Jeder, der regelmäßig den Reis einfach so kocht oder ihn einweicht und dann das Wasser trinkt, könnte langfristig gesundheitliche Risiken eingehen. Dies könnte Hauterkrankungen, Herzprobleme, Atemwegserkrankungen oder sogar verschiedene Krebsarten zur Folge haben. „Wegschütten und nicht trinken“, ist die klare Empfehlung von Michaela Axt-Gadermann, Professorin für Gesundheitsförderung. Sie weist darauf hin, dass das Bundesamt für Risikobewertung dazu rät, Reis gründlich zu waschen und das Kochwasser zu entsorgen, um das Risiko zu minimieren.

In der fachlichen Diskussion wird zudem empfohlen, gezielt auf andere ballaststoff- und proteinreiche Lebensmittel zu setzen. Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind laut Expertinnen die bessere Wahl für eine gesunde Ernährung. Auch der Verzehr von proteinreichem Joghurt oder Eiweiß-Shakes könnte eine sättigende Wirkung erzielen, ohne die Risiken des „Ricezempic“-Trends.

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Die Beliebtheit solcher Trends in sozialen Medien zeigt, wie wichtig eine kritische Auseinandersetzung mit Ernährungsthemen ist. Nutzer sollten sich bewusst sein, dass nicht jede Methode, die im Internet propagiert wird, gesund oder effektiv ist. Daher ist es ratsam, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall einen Fachmann zu konsultieren.

Wichtige Informationen zu Ernährungstrends und deren Auswirkungen sind unerlässlich, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Das Verständnis von Nährstoffen, deren Bedeutung für den Körper und potenzielle Risiken ist entscheidend, um Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Der Austausch über Erfahrungen kann wertvoll sein, jedoch ist die Wahrheit oft komplizierter und erfordert mehr als nur das Ausprobieren eines neuen Trends aus sozialen Medien.

Für weiterführende Informationen zu Ernährung und Gesundheit, siehe den Bericht auf www.fuldaerzeitung.de.

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