In Deutschland wird die Diskussion über ein landesweites Rauchverbot in Fußballstadien immer lauter. Die Initiative „Pro Rauchfrei“ fordert ein generelles Verbot für jegliches Rauchen in allen Arenen, um die Gesundheit der Zuschauer zu schützen. Arne Weinhardt, ein Sprecher der größten Nichtrauchervereinigung des Landes, äußerte sich dazu: „Dort, wo der Nichtraucher gezwungen wird, gegen seinen Willen mitzurauchen und so seine Gesundheit geschädigt wird, hört die Freiheit des Rauchers auf.“
Aktuell gilt das Rauchverbot in den Stadien von sechs Bundesligisten und zwei Zweitligisten. Dennoch bleibt die Situation für viele Fans unbefriedigend. Immer mehr Anhänger beschweren sich über den Zigarettenrauch in den Arenen. „Es ist sehr irritierend, wie wenig sich bewegt und wie veränderungsresistent die Vereine sind“, kritisierte Weinhardt und hob hervor, dass der gesundheitliche Schaden durch Passivrauchen wissenschaftlich gut dokumentiert sei.
Schutz der Nichtraucher im Fokus
Ein zentrales Problem besteht darin, dass viele Zuschauer auf engen Tribünen den Rauch ihrer Sitznachbarn einatmen müssen, vor allem in überdachten Stadien, wo der Rauch nur schwer abziehen kann. Bereits in bestimmten Familienblöcken wird lediglich auf Freiwilligkeit gesetzt, was für viele Nichtraucher unzureichend ist.
Die Initiative „Pro Rauchfrei“ betont, dass die gegenseitige Rücksichtnahme in der Praxis oft nicht funktioniert. Häufig berichten Fans, dass Raucher, die zum Nichtrauchen aufgefordert werden, sich auf das bestehende Recht berufen können, was das Problem verschärft. Weinhardt erklärt: „Wir bekommen viele Berichte, dass Raucher, wenn sie gebeten werden im Stadion nicht zu rauchen, darauf verweisen, dass es ja erlaubt sei.“
Während in der Bundesliga das Rauchen beispielsweise bei Bayer Leverkusen, der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München bereits komplett untersagt ist, scheint sich im Allgemeinen wenig zu bewegen. Im Kontrast dazu hat die englische Premier League bereits einen umfassenden Ansatz umgesetzt: In allen Ihren Arenen herrscht ein strenges Rauchverbot, und Verstöße werden mit Stadionverboten geahndet.
„Pro Rauchfrei“ fordert deshalb eine bundesweite Lösung. Weinhardt argumentiert, dass der Gesundheitsschutz nicht im Ermessen der Vereine liegen sollte. „Gesundheitsschutz ist ein staatliches Rechtsmonopol und darf nicht vom persönlichen Empfinden des Vereins abhängen“, sagte er und unterstrich damit die Wichtigkeit einer einheitlichen Regelung in ganz Deutschland, um die Bedingungen für Nichtraucher in Stadien zu verbessern.
Die weitere Entwicklung in dieser Angelegenheit bleibt abzuwarten, insbesondere in Anbetracht der fortwährenden Beschwerden von Fans und der klaren Argumentation der Initiative. Diese Bestrebungen könnten entscheidend dafür sein, ob wir in den zukünftigen Fußballsaisons von einem rauchfreien Stadionerlebnis profitieren können.