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In der Region Trier ist die Nachfrage nach psychischer Hilfe stark gestiegen, wobei die verfügbaren Behandlungsplätze begrenzt sind und die Wartezeiten für Therapien anhaltend lang bleiben. Dies stellt viele Betroffene vor große Herausforderungen, wie ein Bericht von SWR Aktuell zeigt.
Ute Schmidt, 58 Jahre alt, ist ein Beispiel für die betroffenen Personen. Nach der Trennung von ihrem Partner hat sich ihre psychische Gesundheit verschlechtert. Sie besucht regelmäßig das Café Haltepunkt in Trier, eine Notunterkunft für wohnungslose Frauen, die vom Sozialdienst katholischer Frauen Trier e.V. betrieben wird. Dort erhält sie Unterstützung beim Umgang mit ihren Problemen und kann auf zahlreiche Hilfsangebote zurückgreifen. Schmidt wartet bereits seit zwei Jahren auf einen Therapieplatz und hatte zwischenzeitlich drei Monate in einer Psychiatrie verbracht. Die Leiterin des Cafés, Regina Bergmann, verweist auf die wachsende Zahl von Frauen mit psychischen Erkrankungen, die Hilfe suchen und auf die Schwierigkeiten, verfügbare Therapieplätze bei Psychotherapeuten mit Kassenzulassung zu finden. Die Psychiatrie im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier ist überlastet, mit einer durchschnittlichen Auslastung von 110% im Jahr 2024.
Regionale Herausforderungen in der psychischen Gesundheitsversorgung
Die Region Trier leidet unter einem Mangel an niedergelassenen Psychiatern, Neurologen und Psychotherapeuten. Laut der Berichterstattung von SWR Aktuell wird die Anzahl der verfügbaren Psychotherapeuten in ländlichen Regionen durch die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung begrenzt. Diese fordert nun eine Gesetzesänderung, um die Versorgungslage zu verbessern.
Zudem ist es für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen schwierig, professionelle Hilfe zu erhalten. Gemäß den Informationen von Caritas Region Trier benötigen Betroffene individuelle Unterstützung, wobei die Hilfsangebote von Informationen und Beratung bis hin zu tagesstrukturierenden Angeboten und betreuten Wohnformen reichen. Die Ursachen für psychische Krisen sind vielfältig und umfassen körperliche Erschöpfung, gescheiterte Beziehungen sowie langanhaltende Arbeitslosigkeit. Ziel der Hilfsangebote ist die Selbstbestimmung der Betroffenen und deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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