In Prag wurde am 21. Dezember an den tragischen Amoklauf an der Karls-Universität erinnert, der vor einem Jahr 14 Menschen das Leben kostete. Das Gedenken fand in der Universitätskirche des Heiligen Salvator statt und umfasste ein Benefizkonzert, bei dem eigens komponierte Musik zur Ehrung der Opfer erklang. Staatspräsident Petr Pavel sowie Angehörige und Überlebende nahmen an der Veranstaltung teil, die auch im Fernsehen übertragen wurde. David Fribert, Sprecher der Hinterbliebenen, drückte den Schmerz und die Fragen, die den Trauernden geblieben sind, aus: „Ständig fragen wir uns: Warum?“, wie Radio Euskirchen berichtete.
Ein bewaffneter Student hatte im vergangenen Jahr bereits vor dem Amoklauf, bei dem er sich selbst das Leben nahm, seinen Vater und einen Unbeteiligten im Stadtwald getötet. Die Erlöse des Konzerts kommen einer Stiftung zugute, die sich für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen engagiert. Hochschulrektorin Milena Kralickova mahnt: „Das vergangene Jahr hat uns gelehrt, wie wichtig es ist, zusammenzustehen und gemeinsam das Böse, Probleme und Fallstricke zu überwinden.“ Gleichzeitig fand in Prag ein Benefizkonzert für die Ukraine statt, das zehntausende Menschen zur Letná lockte, wo zahlreiche Helfer und Organisationen um Unterstützung für die geflüchteten Menschen warben, berichtete Radio Prag International.
Unter den Rednern war der Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib, der über die Gräueltaten der russischen Truppen sprach und die Tschechen aufforderte, den Kampf der Ukraine um Freiheit und Demokratie weiterhin zu unterstützen. Er sagte, dass die Bürger der Stadt durch ihre Hilfe den geflüchteten UkrainerInnen eine sichere Umgebung bieten können, in der sie ihr Potenzial entfalten können. Die Benefizveranstaltung unterstrich die fortwährende Notwendigkeit internationaler Hilfe und Unterstützung für die Ukraine, während in Prag die Erinnerung an die Opfer des Amoklaufs die Gemüter bewegte und zur mentalen Gesundheit anregte.
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