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Naturtrübe Apfelsäfte im Test: Welche sind wirklich gesund?

Frankfurt/Main: 22 Apfelsäfte im Test – die überraschenden Ergebnisse zeigen, dass selbst die «sehr gut» benoteten Bio-Säfte mit pestizidbelasteten Nebenwirkungen kämpfen und die Verpackung eine entscheidende Rolle spielt!

In der Welt der Getränke hat naturtrüber Apfelsaft einen besonderen Platz. Er erfreut sich großer Beliebtheit, sei es pur oder als Schorle. Viele Menschen sehen ihn als gesündere Alternative zu klarem Apfelsaft, da er mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthält, die beim Filtern verloren gehen.

Doch wie gut sind die verschiedenen naturtrüben Apfelsäfte wirklich? Eine aktuelle Untersuchung der «Öko Test»-Experten hat 22 Produkte auf Herz und Nieren geprüft, darunter 16 Bio-Varianten und einige konventionelle Säfte. Das Ergebnis zeigt, dass zwar 15 der analysierten Säfte, darunter 13 Bio-Optionen, mit der Note «sehr gut» abschneiden, jedoch gibt es auch negative Aspekte, die das Gesamtergebnis trüben.

Pestizide und Rückstände: Ein besorgniserregendes Bild

Im Test wurden konventionelle Apfelsäfte unter die Lupe genommen, wobei 14 Produkte mit Rückständen von zwei bis sechs Pestiziden auffielen. Besonders alarmierend ist das Vorkommen des Insektizids Acetamiprid in drei Säfte, das in größeren Mengen gefährlich ist. Ein weiteres besorgniserregendes Element war das Mykotoxin Patulin, das in sechs der Proben nachgewiesen wurde. Dieses ist nicht nur erbgutverändernd, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Verdauungsstörungen und Leber Schäden hervorrufen. Im Gegensatz dazu schnitten die Bio-Produkte deutlich besser ab, da nur ein Saft mit Bio-Label geringe Pestizidwerte aufwies.

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Die Tester haben auch anderen Faktoren Beachtung geschenkt, wie etwa der Verpackungsart. Säfte in Glas-Einwegflaschen erhielten aufgrund ihres ökologischen Fußabdrucks Abwertungen. Auch Produkte, die mit Standardmerkmalen wie «ohne Zuckerzusatz» werben, wurden kritisch betrachtet.

Preisdiskrepanz und Marktvielfalt

Die Preisspanne für naturtrüben Apfelsaft ist beachtlich und reicht von 0,99 bis 3,99 Euro pro Liter. Bio-Säfte tendieren oft zu höheren Preisen. So kostete der Alnatura Apfelsaft beispielsweise 2,69 Euro, während der Höllinger Bio Wilder Apfel sogar bei 3,49 Euro pro Liter lag. Dennoch zeigt sich, dass ein höherer Preis nicht unbedingt mit besserer Qualität einhergeht: Der Eigenmarkensaft von Netto, BioBio Apfel Direktsaft, kostete nur 1,35 Euro und war vollkommen frei von Rückständen.

Traditionell sind konventionelle Säfte oft günstiger, wie der «Jeden Tag» Apfelsaft, der nur 0,99 Euro pro Liter kostet. Diese Differenz kann für Verbraucher eine bedeutende Rolle spielen, insbesondere in Zeiten steigender Preise.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die Apfelernte für 2024 voraussichtlich stark sinken wird. Dies könnte die Preise für Äpfel und Apfelsaft in die Höhe treiben, was für viele Verbraucher unattraktiv sein könnte. Die «Öko Test»-Experten haben zudem einen weiteren wertvollen Hinweis: Zu viel Fruchtzucker kann genauso ungesund sein wie Industriezucker. Sie empfehlen daher, Säfte stets im Verhältnis 1 zu 3 mit Wasser zu verdünnen, um die Zuckeraufnahme zu reduzieren.

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