Bixente Lizarazu, der legendäre ehemalige Fußballstar und Weltmeister von 1998, hat sich in einem mutigen Interview mit der französischen Zeitung „Tribune du Dimanche“ zu seiner gesundheitlichen Situation geäußert. Der 54-Jährige, bekannt für seine Zeit beim FC Bayern München, offenbart, dass er an Muskeldysmorphie, besser bekannt als Muskelsucht, leidet. Diese seltene Krankheit beschreibt eine Selbstwahrnehmungsstörung, bei der Betroffene ihre eigene Muskulatur als unzureichend einstufen, obwohl sie bereits überdurchschnittlich ausgeprägt sein kann. Lizarazu kommentierte: „Ich bin krank und muss mich immer noch wie ein Sportler fühlen“.
Die Erkrankung zwingt ihn dazu, ständig aktiv zu bleiben, um einem drohenden psychischen Rückschlag zu entgehen. „Wenn ich über Nacht mit dem Training aufhöre, riskiere ich, in eine Depression zu verfallen“, so der Ex-Spieler. Trotz seines Karriereendes im Jahr 2006 lässt ihn die Liebe zum Sport nicht los. Lizarazu widmet sich seitdem intensiv verschiedenen Sportarten, darunter Jiu-Jitsu, Radfahren und sogar Skeleton-Wettbewerbe. Er hat sogar den schwarzen Gürtel im Brazilian Jiu-Jitsu erlangt, wie die „Welt“ berichtet.
Sport als Lebenselixier
Die Auswirkungen seiner Erkrankung sind gravierend. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hängt das Selbstwertgefühl der Betroffenen stark von äußeren Merkmalen wie dem Körper ab, was die Problematik von Muskeldysmorphie verstärkt. Lizarazu, der zahlreiche Titel mit Bayern München und der französischen Nationalmannschaft gewonnnen hat, unterstreicht, wie wichtig es für ihn ist, sich ständig verausgaben zu müssen. „Ich muss über mich hinauswachsen, um die ganze Energie rauszulassen, die ich in Massen in mir habe“.
Seine langjährige Partnerin, Schauspielerin Claire Keim, unterstützt ihn dabei, seine Sucht nach Sport zu akzeptieren, die zwar gesundheitsfördernd ist, jedoch auch viel Zeit in Anspruch nimmt. Diese besondere Beziehung und Lizarazus kontinuierliches Engagement für den Sport zeigen, wie eng Freude und Gesundheit miteinander verknüpft sind, selbst nach einer erfolgreichen Profikarriere. Lizarazu bleibt ein inspirierendes Beispiel für Durchhaltevermögen und Leidenschaft im Sport, trotz der Herausforderungen, die seine Krankheit mit sich bringt.
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