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Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen: Athleten in Gefahr!

Eine aktuelle Studie von kanadischen Neurologen, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Neurology“, hat alarmierende Ergebnisse über die langfristigen Folgen von Gehirnerschütterungen bei jungen Athleten hervorgebracht. Die Forscher des St. Michael's Hospital in Toronto beobachteten Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von etwa 20 Jahren über einen Zeitraum von einem Jahr nach einer erlittenen Gehirnerschütterung. Dabei wurden 25 Patienten mit einer diagnostizierten Gehirnerschütterung mit 27 Probanden einer Kontrollgruppe verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst ein Jahr nach dem Vorfall signifikante Veränderungen im Blutdurchfluss einiger Gehirnregionen festgestellt werden können.

Insbesondere eine Reduzierung des Blutdurchflusses um durchschnittlich 8,97 Milliliter pro hundert Gramm Blut pro Minute wurde bei den Athleten verzeichnet, die an der Studie teilnahmen. Betroffen ist unter anderem der frontoinsulare Kortex, eine Region des Gehirns, die für Denken, Gedächtnis, Emotionen und Sozialverhalten wichtig ist. Die MR-Untersuchungen wurden ein bis sieben Tage nach dem Sportunfall, bei Wiederaufnahme des Trainings sowie ein Jahr nach der Verletzung durchgeführt und ergaben weiterhin Anzeichen von strukturellen und neurophysiologischen Veränderungen trotz der Rückkehr zum Sport. Diese Ergebnisse werfen Fragen über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Gehirnerschütterungen auf.

Langfristige Konsequenzen und Symptome

Die Studie verdeutlicht, dass die Erholung des Gehirns Monate bis Jahre dauern kann, auch wenn Symptome wie Kopfschmerzen und Müdigkeit längst verschwunden sind. Nathan Churchill, der Erstautor der Studie, hebt hervor, dass die Problematik von Gehirnerschütterungen ernst genommen werden muss, da die Betroffenen oft keine sofort spürbaren Symptome zeigen, die auf eine ernsthafte Verletzung hindeuten.

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Gerade im Sport sind Gehirnerschütterungen eine der häufigsten Verletzungen. In Deutschland beispielsweise wird jährlich von etwa 275.000 Fällen ausgegangen, die nicht nur im Profisport, sondern auch bei Kindern und in alltäglichen Aktivitäten vorkommen. Die akuten Symptome umfassen Bewusstlosigkeit, Schwindel, Übelkeit sowie anhaltende Kopfschmerzen, was eine präzise Diagnostik notwendig macht.

Die Gefahren wiederholter Verletzungen

Besondere Besorgnis bereitet Forschern die wiederholte Erfahrungen von Gehirnerschütterungen. Diese können zu kumulierten negativen Auswirkungen führen, was in dem Zusammenhang mit den Kenntnissen über Schädel-Hirn-Traumen (SHT) steht. Während eine Gehirnerschütterung als milde Form eines SHT gilt, sind schwerwiegendere Fälle mit längeren Bewusstlosigkeiten und möglichen Langzeitschäden verbunden. Insbesondere Kinder bis fünf Jahre und ältere Menschen ab 65 Jahren gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen.

Die Behandlung von Gehirnerschütterungen erfolgt typischerweise durch Schmerzmittel, Physiotherapie und vor allem Ruhe. Bei schwereren Fällen, wie SHT 2. oder 3. Grades, sind oft intensivmedizinische Maßnahmen notwendig. Diese umfassende Problematik erfordert eine genaue Beobachtung und weitere Forschung, insbesondere in Bezug auf die Langzeitfolgen für unterschiedliche Altersgruppen.

Die vorliegende Studie und die daraus resultierenden Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Gefahren von Gehirnerschütterungen im Sport, und dies nicht nur bei professionellen Athleten, sondern auch im Freizeitbereich. Daher ist es unerlässlich, das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen und adäquate Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit von Sportlern langfristig zu sichern.

Für weitere Informationen zu diesem Thema und den Auswirkungen von Gehirnerschütterungen, besuchen Sie Krone, Die Presse oder SciLogs.

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Details zur Meldung
Was ist passiert?
Gehirnerschütterung
Genauer Ort bekannt?
Toronto, Kanada
Beste Referenz
krone.at
Weitere Quellen
diepresse.com

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