Im ersten Halbjahr 2024 zeigten die Krankenstände in der Stadt Kaiserslautern sowie den umliegenden Landkreisen eine besorgniserregende Stabilität. Mit einem Wert von 6,2 Prozent blieben die Fehlzeiten konstant im Vergleich zum Vorjahr, und lagen sogar über dem landesweiten Durchschnitt von 6,0 Prozent in Rheinland-Pfalz. Jeder Beschäftigte war im Schnitt 11,2 Tage krankgeschrieben, was bedeutet, dass es insgesamt etwa 1122,9 Ausfalltage pro 100 DAK-versicherten Beschäftigten in dieser Region gab. Diese der DAK-Gesundheit vorliegenden Zahlen stammen aus einer detaillierten Analyse der Krankschreibungen.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass sich die Krankschreibungen kaum verändert haben. „Der weiterhin hohe Krankenstand in der Region ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, erklärt Dirk Kaulen, der Chef der DAK-Gesundheit in Kaiserslautern. Er weist darauf hin, dass der Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden auch deren Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen weiter stärkt. Ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement könnte laut Kaulen eine Lösung für dieses Problem darstellen.
Häufigste Erkrankungsgruppen
Die häufigsten Ursachen für die hohen Fehlzeiten liegen in drei wesentlichen Erkrankungsgruppen. An der Spitze stehen die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, die mit 216 Fehltagen je 100 Versicherte zu Buche kamen. Gefolgt von Atemwegserkrankungen, die 213 Fehltage verursachtem, und psychischen Erkrankungen, die mit 194 Fehltagen ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind. Diese Zahlen zeigen, dass die Herausforderungen im Gesundheitsbereich vielfältig und ernst sind.
Um das Bild abzurunden, lässt sich sagen, dass landesweit Atemwegserkrankungen 207 Fehltage je 100 Versicherte zu verzeichnen hatten, während psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Probleme mit 196 und 193 Fehltagen ebenfalls signifikante Anteile ausmachten. Es sieht ganz danach aus, dass die Region tasächlich mit gesundheitlichen Problemen kämpft, die nicht ignoriert werden können.
Einfluss von Hitze auf die Gesundheit
Zusätzlich zu den besorgniserregenden Zahlen gibt es weitere Auffälligkeiten. Laut einer DAK-Studie, die gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin durchgeführt wurde, zeigt sich, dass Hitze einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit der Beschäftigten hat. In einer repräsentativen Umfrage wurde ermittelt, dass ein Fünftel der Berufstätigen in Rheinland-Pfalz unter starker Belastung leidet, wenn sie bei hohen Temperaturen arbeiten. Besonders gravierend ist der Effekt für Mitarbeiter mit chronischen Erkrankungen: 29 Prozent der physisch und 38 Prozent der psychisch Erkrankten spüren eine deutliche Beeinträchtigung.
Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland mit etwa 335.000 Versicherten in Rheinland-Pfalz und 23.000 in der Region Kaiserslautern. Sie setzt sich besonders für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ein und bietet Informationen dazu online auf ihrer Webseite an: www.dak.de/bgm.
Die anhaltend hohen Fehlzeiten und die erschreckenden Auswirkungen von Hitze auf die Mitarbeitenden zeigen, dass es notwendig ist, mehr für den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu tun. Angesichts dieser Situation sollten Arbeitgeber über Maßnahmen nachdenken, die zur Prävention beitragen und die Gesundheit der Belegschaft fördern.
Für tiefere Einblicke und umfassende Informationen, verweisen wir auf den Bericht von www.nachrichten-kl.de.