Immer mehr Menschen fragen sich, wie es mit den Kosten im deutschen Gesundheitssystem weitergeht. Jedes Jahr zur Herbstzeit wird diese Frage brisanter: Wie hoch werden die Beiträge für die gesetzlichen Krankenkassen im nächsten Jahr steigen? Die Prognosen stehen nicht gut: Es wird ein deutlich spürbarer Anstieg erwartet.
Für 2025 haben Experten des Schätzerkreises eine theoretische Erhöhung des Beitragssatzes um 0,8 Punkte auf 2,5 Prozent vom beitragspflichtigen Einkommen ermittelt. Diese Information wurde vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) in Bonn veröffentlicht und sorgte bereits für Gesprächsstoff. Allerdings, wie es oft der Fall ist, wird die tatsächliche Erhöhung von jeder Krankenkasse individuell festgelegt, sodass die Prognose nur ein Anhaltspunkt ist.
Erhöhungen beim Zusatzbeitrag
Besonders relevant ist der Zusatzbeitrag, der derzeit zwischen 0,7 und 3,28 Prozent liegt. Der gesetzliche Beitragssatz von 14,6 Prozent wird zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen. Der Zusatzbeitrag kommt auf das zusätzliche Geld, das die gesetzlich Versicherten bezahlen müssen. In der Praxis bedeutet das, dass die Kassen die Einnahmen durch diesen Betrag decken, das aber nicht einheitlich geschieht.
Die Schätzungen des Schätzerkreises zeigen, dass die Ausgaben der Krankenkassen in 2025 ungefähr 341,4 Milliarden Euro betragen werden. Dies deutet darauf hin, dass die Krankenkassen möglicherweise gezwungen sind, die Zusatzbeiträge zu erhöhen, um die wachsenden Ausgaben zu decken. Für die Versicherten könnte dies bedeuten, dass bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von 3.000 Euro zehn Euro weniger im Netto landen – eine Belastung, die viele Familien zu spüren bekommen werden.
Ein weiteres Thema sind die steigenden Ausgaben für Krankenhausbehandlungen. Im ersten Halbjahr 2023 stiegen diese bereits um 3,6 Milliarden Euro, was zu einem Defizit von über 2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr führte. Die für das Jahr 2025 berechneten Zusatzbeiträge sind also nicht einfach willkürliche Zahlen, sondern das Ergebnis einer eingehenden Betrachtung der finanziellen Situation der Krankenkassen.
Gesundheitsminister äußert sich
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich kürzlich zu diesen Entwicklungen geäußert und betont, dass das deutsche Gesundheitssystem das teuerste in Europa sei. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Effizienz in vielen Bereichen nicht gegeben sei. Ein zentraler Punkt seiner Kritik sind die zunehmenden Kosten für Krankenhausaufenthalte.
Laut Lauterbach ist eine Reform des Gesundheitssystems dringend notwendig. Die Verbesserung der Finanzierung der Kliniken soll am 17. Oktober 2023 im Bundestag eingehender behandelt werden. Diese Maßnahmen erscheinen unerlässlich, um den Anstieg der Kosten in den Griff zu bekommen.
Abgesehen von den Krankenkassenbeiträgen gibt es auch Herausforderungen bei der Pflegeversicherung. Berichten zufolge wird ein Anstieg des Beitragssatzes von 0,25 bis 0,3 Punkten erwartet, was die finanzielle Belastung der Bürger zusätzlich erhöhen könnte. Dies geschieht jedoch vor dem Hintergrund geplanter Entlastungen bei der Einkommensteuer, was einige Familien ein wenig finanziellen Spielraum verschaffen könnte.
Ein Ausblick für Pflegefamilien zeigt, dass sie zwar möglicherweise mehr für die Pflegeversicherung zahlen müssen, aber auch finanzielle Entlastungen durch Steuererhöhungen erfahren könnten.
Die Unsicherheit über die genaue Höhe der künftigen Beiträge bleibt jedoch bestehen, und viele Menschen werden die Entwicklungen im Gesundheitsbereich weiterhin mit Spannung verfolgen müssen. Für genauere Informationen und detailreiche Analysen empfiehlt es sich, regelmäßig die Berichterstattung auf Plattformen wie www.prosieben.de zu konsultieren.