GesundheitRecklinghausen

Kostenlose STI-Sprechstunde zum Welttag der sexuellen Gesundheit in Marl

Am Welttag der sexuellen Gesundheit, dem 28. August, bietet die Beratungsstelle Sexuelle Gesundheit in Marl von 12 bis 18 Uhr eine anonyme und kostenfreie Sprechstunde zur Aufklärung über sexuell übertragbare Infektionen an, um das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit zu stärken und Menschen eine angstfreie Beratung zu ermöglichen.

Am Mittwoch, den 28. August, wird der „Welttag der sexuellen Gesundheit“ gefeiert, und die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit – AIDS/STI des Kreises Recklinghausen hat zu diesem Anlass eine besondere Aktion ins Leben gerufen. Im Gesundheitsamt in Marl, Lehmbecker Pfad 35, gibt es von 12 bis 18 Uhr eine offene und anonyme Sprechstunde, die sich mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) beschäftigt. Ziel ist es, das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit zu stärken und den Zugang zu Informationen zu erleichtern.

Besonders in Deutschland scheuen viele Menschen den offenen Dialog über sexuell übertragbare Krankheiten. Die Leiterin der Beratungsstelle, Dr. Katrin Schnabel, Fachärztin für Frauenheilkunde, erklärt: „Menschen fällt es häufig schwer, mit Partnern oder Ärzten über diese sensiblen Themen zu sprechen.“ Unsicherheiten und Scham führen oft dazu, dass Erkrankungen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Die Beratungsstelle möchte diese Barrieren abbauen und bietet nicht nur Informationen, sondern auch kostenlose Testmöglichkeiten an.

Testmöglichkeiten und Beratung

Bei der offenen Sprechstunde haben die Besucher die Gelegenheit, sich individuell beraten zu lassen. Die Fachkräfte klären, ob und wann eine Testung sinnvoll ist. Um die Hemmschwelle zu senken, ist eine Testung auf verschiedene Erkrankungen direkt vor Ort möglich. Zu den getesteten STI gehören unter anderem HIV, Syphilis (Lues), Gonorrhoe (Tripper) und Chlamydien. Eine weitere Besonderheit am Aktionstag ist das kostenfreie Testangebot auf Hepatitis B und C.

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Diese Initiative der Beratungsstelle ist nicht nur wichtig, um die persönliche Gesundheit zu schützen, sondern auch um die allgemeine Verbreitung von Informationen zu fördern. Dr. Schnabel betont die Notwendigkeit, solche Themen offen und ohne Vorurteile anzusprechen. „Wir bieten anonyme und kostenlose Beratungen an, und es ist uns wichtig, dass die Gespräche auf Augenhöhe stattfinden“, so die Fachärztin weiter.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität

Der Welttag der sexuellen Gesundheit dient als eindringliche Erinnerung, wie wichtig es ist, sich mit dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen. Aufklärung und Prävention sind entscheidend, um das Risiko von STI zu minimieren. Die Beratungsstelle möchte dazu beitragen, dass sich mehr Menschen über ihre sexualmedizinischen Bedürfnisse informieren und damit verantwortungsvoller mit ihrer Sexualität umgehen.

Besonders in Zeiten, in denen Gesundheitsthemen immer stärker im öffentlichen Fokus stehen, ist die Offenheit gegenüber Beratungen und Tests wichtig. Die Initiative in Marl zeigt, dass es lokale Anlaufstellen gibt, die nicht nur informieren, sondern auch konkret helfen können. „Wir möchten Menschen ermutigen, ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen zu klären“, so Dr. Schnabel abschließend.

Diese Art der Initiative ist entscheidend, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Menschen sich sicher fühlen können, ihre Bedenken zu äußern und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Bereitschaft, sich mit dem Thema sexuelle Gesundheit auseinanderzusetzen, kann nicht nur der eigenen Gesundheit dienen, sondern auch anderen helfen, indem Informationen geteilt werden.

Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, am 28. August vorbeizuschauen. Es ist nie zu spät, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und für mehr Aufklärung zu sorgen.

Sexuelle Gesundheit in Deutschland

Die Bedeutung der sexuellen Gesundheit hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere im Kontext der Aufklärung und Sensibilisierung für sexuell übertragbare Infektionen (STI). Gesundheitseinrichtungen und Beratungsstellen schlagen Alarm über sprunghaft ansteigende Infektionszahlen, insbesondere bei jungen Erwachsenen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) besteht ein Trend zu steigenden Fallzahlen von Erkrankungen wie Chlamydien und Gonorrhoe, was auf mangelnde Aufklärung und Prävention hinweist. Daher sind Aktionen wie der „Welttag der sexuellen Gesundheit“ entscheidend, um dem entgegenzuwirken und eine offene Diskussion zu fördern.

Aufklärung und Prävention

Viele Beratungsstellen setzen auf Aufklärungskampagnen, um das Bewusstsein für STI und deren Prävention zu stärken. Die von Dr. Schnabel angesprochene Scham ist ein Hinderungsgrund, weshalb viele Betroffene nicht rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Hintergrund dieser Scham sind oft gesellschaftliche Normen und die Stigmatisierung von Infektionen. Studien zeigen, dass ein offenerer Umgang mit sexueller Gesundheit nicht nur zur Prävention beiträgt, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der betreffenden Personen verbessert. Organisationen wie die Deutsche Aids-Hilfe bieten zudem umfassende Informationsmaterialien und Schulungen für Fachpersonal an, um eine bessere Aufklärung in der Praxis zu gewährleisten. Mehr Informationen sind auf der Webseite der [Deutschen Aids-Hilfe](https://www.aidshilfe.de) zu finden.

Kampagnen zur Gesundheitsförderung

In den letzten Jahren haben zahlreiche Kampagnen zur Gesundheitsförderung in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Diese richten sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene. Die Aufklärung über geschützten Geschlechtsverkehr, die berechtigte Verwendung von Kondomen sowie über regelmäßige Testungen sind zentrale Themen. Die Nutzung visueller Medien und sozialer Netzwerke hat sich als effektiv erwiesen, um junge Menschen zu erreichen und sie zur Inanspruchnahme von Tests und Beratungen zu ermutigen.

Statistiken zu sexuell übertragbaren Infektionen

Laut der aktuellen Berichterstattung des Robert Koch-Instituts wurden im Jahr 2022 in Deutschland insgesamt 10.700 Fälle von Gonorrhoe dokumentiert, das sind mehr als 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Chlamydieninfektionen ist mit 90.000 bekanntgegebenen Fällen relativ hoch. Diese Statistiken zeigen, wie dringend der Bedarf an Informations- und Testmöglichkeiten ist. Um die Verbreitung von STIs zu kontrollieren, ist eine Kombination aus Aufklärung, Erreichbarkeit von Tests und der Aufhebung von Vorurteilen entscheidend.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Themen rund um die sexuelle Gesundheit nicht nur in spezifischen Aktionswochen, sondern als fortdauerndes Anliegen in der Gesellschaft verankert werden sollten. Die Herausforderungen sind vielschichtig, bedürfen eines ganzheitlichen Ansatzes und erfordern letztlich eine breite gesellschaftliche Unterstützung im Bewusstsein für diese Problematik.

– NAG

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