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Kollaps im Gesundheitswesen: Kliniken in Unterfranken vor dem Aus!

Drei besorgte Ärzte aus Würzburg warnen vor einem drohenden Kollaps der medizinischen Versorgung in Unterfranken: Schließungen wichtiger Kliniken, monatelange Wartezeiten auf Facharzttermine und der Mangel an jungen Ärzten könnten die Gesundheit der Bevölkerung ernsthaft gefährden – was sind die Konsequenzen für die Patienten in der Region?

In Deutschland stehen mehrere Kliniken in der Region unter immensem wirtschaftlichen Druck, was zu einer besorgniserregenden Entwicklung in der medizinischen Versorgung führt. Besonders betroffen sind das St. Josef-Hospital in Schweinfurt, die Theresienklinik in Würzburg und das Rotkreuz-Klinikum in Wertheim. Bei einer Tagung der Würzburger Ärztekammer äußerten sich drei Vorstandsmitglieder – Hausarzt Christian Potrawa, Anästhesistin Sibyl Mittler und Facharzt Jens Kauczok – über die alarmierende Situation, die sie als „Kollaps unseres Gesundheitssystems“ bezeichnen.

Die Schließung des St. Josef-Hospitals hat gravierende Folgen für die Patientenversorgung, nicht nur in Schweinfurt, wo das Leopoldina-Krankenhaus die Mehrzahl der Fälle übernehmen muss. Laut den Ärzten wird das Universitätsklinikum Würzburg die Grundversorgung vermehrt sicherstellen müssen. Diese Entwicklungen können eine Verlagerung der Patientenströme und höhere Anfahrtswege zur Folge haben.

Problemstellungen im Gesundheitssystem

Die medizinische Versorgung gerät zunehmend unter Druck. Vor allem die Wartezeiten für Facharzttermine nehmen zu. Patienten müssen oft Monate auf einen Termin warten, insbesondere bei Dermatologen. Schwierige Umstände ergeben sich auch für Allgemeinmediziner in der Region, die teils Anfragen nicht mehr annehmen können. „Es tut weh, Patienten abweisen zu müssen“, erklärt Potrawa.

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Die Ursachen sind vielschichtig. Ein zentraler Faktor ist der Mangel an jungen Ärzten, da viele ältere Ärzte in den Ruhestand gehen und oftmals niemanden finden, der ihre Praxen übernimmt. Junge Mediziner ziehen die Anstellung in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) vor, wo geregelte Arbeitszeiten angeboten werden, was die Verfügbarkeit von medizinischen Dienstleistungen weiter einschränkt.

Ein weiteres Problem bildet die mangelnde Kommunikation zwischen den verschiedenen medizinischen Einrichtungen. Oft gehen wichtige Informationen über Patienten verloren, was zu ineffizienten Behandlungen führt. „Wir erkennen unsere eigene Hilflosigkeit“, so der 75-jährige Potrawa, der seine Praxis bereits an einen Nachfolger übergeben hat.

Potenziale zur Verbesserung der Versorgung

Um die Situation zu verbessern, fordern die Mediziner eine Aufhebung der Budgetierung für niedergelassene Ärzte. Jens Kauczok betont, dass ohne eine angemessene Entlohnung Ärzte gezwungen sind, weniger Patienten zu behandeln, da sie ab einem bestimmten Punkt für ihre Arbeit kein Geld mehr erhalten. Ein Schritt in die richtige Richtung war die Debudgetierung für Kinderärzte im April 2023, und eine ähnliche Maßnahme für Allgemeinmediziner steht auf der Agenda.

Die Attraktivität der Niederlassung als Arzt muss verbessert werden. Hierzu fordern die Ärzte einen Rückgang der bürokratischen Hürden und die Einführung flexibler Arbeitszeiten in Krankenhäusern. Zudem sehen sie in den MVZ eine Möglichkeit, die Folgen des Ärztemangels abzufedern. Allerdings warnen sie vor einer Überlassung an private Investoren, die primär auf Rendite aus sind und weniger rentable Behandlungen vernachlässigen könnten.

Ein weiterer Vorschlag der Mediziner ist, Prävention in der Gesundheitspolitik und im Schulcurriculum stärker zu fördern. Auf lange Sicht könnte dies helfen, Krankheiten durch einen gesunden Lebensstil zu vermeiden und die Belastung der medizinischen Einrichtungen zu verringern.

Für eine detaillierte Analyse der gegenwärtigen Herausforderungen im Gesundheitswesen und mögliche Lösungsansätze verweisen die Ärzte auf umfassende Berichte und Diskussionen innerhalb der Ärzteschaft, die sich intensiv mit der Zukunft der medizinischen Versorgung in Deutschland auseinandersetzen.

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