In Deutschland wird Kin Ball, ein ursprünglich kanadischer Mannschaftssport, immer beliebter. Dies wird besonders beim aktuellen Bundesliga-Turnier in Königsbrunn im Landkreis Augsburg deutlich. Moderatorin und Reporterin Veronika Keller hat sich vor Ort umgesehen und die Athleten in Aktion beobachtet. Der TSV Bobingen, unter der Leitung von Tobias Wolf, zählt zu den Vorreitern dieser Sportart und hat sich über die letzten 15 Jahre erheblich entwickelt.
Konnte man Kin Ball anfangs eher als Schulsport entdecken, hat es sich mittlerweile in Richtung ernsthafter Wettbewerbe, wie die Bundesliga, gewandelt. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da Kin Ball in Deutschland bislang relativ unbekannt ist. Doch die Gemeinschaft, die diesen Sport praktiziert, ist begeistert und bekennt sich zu den grundlegenden Werten von Fair Play und Solidarität, die für diesen Sport charakteristisch sind.
Spielregeln und Wettkampf
Kin Ball wird auf einem quadratischen Spielfeld von 20 x 20 Metern ausgetragen und ist für drei Teams ausgelegt. Ein Satz wird gewonnen, wenn ein Team 11 Punkte erzielt hat. Um Punkte zu sammeln, muss ein Team den Ball erfolgreich aufschlagen, wobei alle vier Mitspieler den Ball berühren müssen. Die verteidigende Mannschaft versucht zu verhindern, dass der Ball den Boden berührt, und das mit jedem Körperteil, ohne dabei direkten Kontakt mit den Gegnern zu haben. Taktik und Teamarbeit stehen hier im Vordergrund.
Wer sich für Kin Ball interessiert, braucht keine speziellen Voraussetzungen, um mitzumachen. Der riesige Ball sorgt für jede Menge Spaß und bringt Menschen jeden Alters zusammen, selbst Schwangere können problemlos teilnehmen. Der Trainingsablauf beginnt mit dem Aufpumpen des mehr als einen Meter großen Balls und legt den Fokus auf das Passen – eine Fähigkeit, die sich als entscheidend für den Spielverlauf herausstellt.
Die dynamische Spielweise erfordert jedoch auch körperliche Fitness. „Koordination und Schnelligkeit sind entscheidend, um verletzungsfrei zu bleiben“, erklärt Dr. Karsten Bogner, Mannschaftsarzt des FC Augsburg. Er hebt hervor, dass insbesondere die Füße und Beine bei diesem Sport beansprucht werden. Verletzungen an Sprunggelenken und Knien könnten vorkommen, was einen gut durchtrainierten Körper notwendig macht. Laut Dr. Bogner ist es jedoch durchaus möglich, Kin Ball bis ins hohe Alter zu spielen, solange man fit bleibt.
Zusätzlich zum sportlichen Wettkampf bietet Kin Ball einen sozialen Aspekt. Die Möglichkeit, sich im Team zu integrieren und gemeinsam Strategien zu entwickeln, ist ein wesentlicher Teil der Sportart. Kin Ball fördert nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch den Teamgeist und die sozialen Fähigkeiten. Der Spaß am Spiel steht in direktem Zusammenhang mit den Werten, die dieser Sport vermittelt.
Für die kommenden Jahre erwartet die Kin Ball-Community in Deutschland eine stetige Zunahme der Teilnehmerzahlen und die Schaffung neuer Möglichkeiten für Wettkämpfe. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trendsport weiterentwickelt und möglicherweise auch in anderen Ländern an Popularität gewinnt. Mehr Informationen und spannende Hintergründe zu Kin Ball finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.br.de.