Die Frequenz und Art des Stuhlgangs sind nicht nur alltägliche Themen, sondern können auch wichtige Hinweise auf unsere Gesundheit liefern. Eine neue Studie von US-amerikanischen Forschern hat jetzt einen bemerkenswerten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Stuhlgang und der Lebenserwartung entdeckt. Die Erkenntnisse deuten darauf hin, dass unsere Gewohnheiten auf der Toilette möglicherweise mehr über unser Wohlbefinden verraten als gedacht.
Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Person zu Person unterschiedlich. Schon im Kindesalter können die Zahlen stark variieren, während Erwachsene meist zwischen drei Mal täglich bis zu dreimal pro Woche als normal gelten. Die AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse) hat diese Werte als Richtlinie festgelegt.
Der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Stuhlgang
Die regelmäßige Beschaffenheit und Frequenz des Stuhlgangs hängt in erheblichem Maße von der Ernährung und den Trinkgewohnheiten ab. Ein gesunder Stuhl hat die Form einer Wurst, während weniger als drei Stuhlgänge pro Woche als Verstopfung gelten. Auch ständiger Durchfall kann ein Indiz dafür sein, dass im Körper etwas nicht stimmt. In einem Bericht von 24vita.de wird davon ausgegangen, dass der Zusammenhalt zwischen der Stuhlgangsfrequenz und diversen Krankheiten wie Demenz von großer Bedeutung ist. Die Untersuchung um Sean M. Gibbons von der University of Washington in Seattle hat diese These untersucht.
Die Studie, die im Fachjournal Cell Reports Medicine veröffentlicht wurde, analysierte mehr als 1.400 gesunde Amerikaner. Dabei wurde in Detail untersucht, wie die Häufigkeit des Stuhlgangs mit der Gemeinschaft von Darmbakterien und der Schwere chronischer Krankheiten zusammenhängt. Die Forscher fanden heraus, dass abnormaler Stuhlgang mit erhöhten Risiken für Nierenerkrankungen und Demenz verknüpft ist.
Die Forscher formulieren es einfach: „Die Häufigkeit des Stuhlgangs hat direkte Auswirkungen auf das Darmmikrobiom und wird mit chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.“ Durch die Analyse von Stuhlproben, Blutuntersuchungen und detaillierten Befragungen zu Lebensstil und Ernährung fanden sie heraus, dass eine unregelmäßige Stuhlgangshäufigkeit möglicherweise Organschäden vorausgeht. Damit verbunden könnte auch eine verkürzte Lebensspanne sein.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass eine Stuhlgangshäufigkeit von ein bis zwei Mal pro Tag optimal ist. Diese Zahl steht im Zusammenhang mit einem gesunden Lebensstil und einem geringeren Risiko für chronische Krankheiten. Daniel Jaspersen, ein Mediziner aus Fulda, bestätigt diesen Zusammenhang und erklärt, dass gesunde Darmbakterien bei dieser Frequenz am besten gedeihen. Daraus ergibt sich, dass sowohl zu seltener als auch zu häufiger Stuhlgang gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Verstopfung. Sie wird definiert als weniger als dreimal wöchentlicher Stuhlgang, was zur Bildung von Giftstoffen im Darm führen kann. Diese Giftstoffe sind nicht nur ungesund, sondern könnten auch entsprechende chronische Krankheiten fördern. Gibbons weist darauf hin, dass eine hohe Entzündungsrate im Blut bei Durchfall ein Indikator für mögliche Leberprobleme sein kann. Die AOK definiert Durchfall als mindestens dreimal sehr flüssigen oder weichen Stuhl innerhalb von 24 Stunden.
Laut der Studie sind fünf wesentliche Risikofaktoren für die Entstehung von Demenz identifiziert, was den Forschern ein vollständiges Verständnis für diese Erkrankung erleichtert. Es wird darauf hingewiesen, dass individuelle Gesundheitsfragen und Diagnosen immer von einem Facharzt geklärt werden sollten.
Die in der Studie aufgezeigten Zusammenhänge zwischen Stuhlgang und Gesundheit können für viele Menschen ein Anreiz sein, ihre Essgewohnheiten zu überdenken und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Regulierter und gesunder Stuhlgang könnte einen erheblichen Unterschied in der persönlichen Gesundheit und möglicherweise in der Lebenserwartung machen, die jeder von uns anstrebt.
Für weitere Auskünfte über gesundheitliche Themen kann das Ratgeber-Ressort konsultiert werden, wo umfassendere Informationen bereitstehen. Vorsicht ist geboten: Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt nicht den Besuch bei einem Arzt.
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