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Am 15. Januar 2025 hat der Gesundheitsminister Johannes Rauch einen wegweisenden Entwurf zur Novelle des Tabak- und Nikotinsucht-Gesetzes vorgestellt, der sich trotz Widerstand von Seiten der ÖVP durchsetzen will. Ralph Schallmeiner und Barbara Neßler von den Grünen bekräftigten in einer ersten Reaktion, dass der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor den Profitinteressen der Tabakindustrie Priorität hat. Der Entwurf sieht unter anderem eine bundesweite Regulierung von Nikotinbeuteln vor, die bei Jugendlichen zunehmend beliebt sind. Schallmeiner fordert ein sofortiges Handeln, um die Verfügbarkeit von suchtgefährdenden Produkten wie Nikotinpouches einzuschränken, die gezielt Jugendliche ansprechen und durch ihre bunten Verpackungen die jüngeren Generationen verleiten.
Rauchverbot auf Spielplätzen gefordert
Ein weiteres zentrales Anliegen des Gesetzesentwurfs ist das geplante Rauchverbot auf Kinderspielplätzen. Dieses soll bundesweit gelten, um die Gesundheit der Kleinsten zu schützen. Während das Rauchen bereits vor Schulen und Kindergärten untersagt ist, bleibt der Schutz auf Spielplätzen bis jetzt unzureichend. Schallmeiner kritisierte die jahrelange Untätigkeit der ÖVP in dieser Angelegenheit und betont, dass die aktuellen Vorschläge ein klares Zeichen für eine nachhaltige Gesundheitspolitik setzen. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass Nikotinbeutel den gleichen Regulierungen unterliegen wie Zigaretten, darunter Altersgrenzen und Werbebeschränkungen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat in ihrer aktuellen Studie aus 2023 eine erfreuliche Entwicklung im Tabakkonsum von Jugendlichen in Deutschland festgestellt. Die Raucherquote bei 12- bis 17-Jährigen liegt derzeit bei nur 6,8 Prozent, was einen historischen Tiefstand darstellt. Diese positive Tendenz ist auch darauf zurückzuführen, dass immer mehr Jugendliche noch nie geraucht haben – im Jahr 2023 beträgt dieser Anteil bereits rund 83 Prozent. Im Kontrast dazu rauchen jedoch rund 26,3 Prozent der 18- bis 25-Jährigen, was darauf hinweist, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung effektiver Gesetze, um den Konsum von Tabak und nikotinhaltigen Produkten unter jungen Menschen weiter zu reduzieren, wie es rauchfrei-info.de berichtet.
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