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Gesundheitskrise in Deutschland: Muss das Solidarprinzip sterben?

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland steht vor einer ernsthaften finanziellen Herausforderung. Ab dem Jahr 2025 müssen die Versicherten mit den höchsten Zuschüssen rechnen, die das System je gesehen hat. Momentan klafft ein Loch von etwa 14 Milliarden Euro in den Kassen, trotz der Tatsache, dass Deutschland bereits über das teuerste Gesundheitssystem in Europa verfügt. Diese Situation wirft grundlegende Fragen darüber auf, wie tragfähig das solidarische Gesundheitsmodell in der Zukunft ist.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht in der unzureichenden Finanzierung von Präventionsmaßnahmen die Wurzel des Problems. Ein weiterer Kritikpunkt ist der langsame Fortschritt der Digitalisierung im Gesundheitswesen, während die Ausgaben für stationäre Behandlungen rasant ansteigen. Lauterbach hat daher eine Krankenhausreform angestoßen, die in dieser Woche vom Bundestag beschlossen wurde. Jedoch erfordert diese Reform in den nächsten zehn Jahren jährlich fünf Milliarden Euro zusätzlich, um wirksam zu sein. Die Berechnungen zur Notwendigkeit dieser zusätzlichen Mittel sind bei den bevorstehenden Erhöhungen noch nicht berücksichtigt.

Ursachen der Finanzkrise

Die hohen Kosten sind teilweise auf neue, teure Medikamente zurückzuführen, die immer häufiger in der Altermedizin eingesetzt werden. Auch das Gesundheitssystem muss sich auf die Bedürfnisse einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung einstellen. Ein weiterer Faktor, der die Kassen belastet, ist die Finanzierung versicherungsfremder Leistungen. Das beinhaltet beispielsweise die medizinische Versorgung von Bürgergeldbeziehern. Trotz der Versprechen aus der Koalition, hier eine Umstrukturierung vorzunehmen, hat sich bislang wenig geändert.

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Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie gute medizinische Behandlungen für alle Menschen auch in der Zukunft gewährleistet werden können. Die Aussicht, dass der Wegfall von „Zusatzbeiträgen“ oder „Sondermitteln“ den Kassen helfen könnte, erweist sich als trügerisch. Politische Lösungsansätze scheinen rar zu sein, während die Dringlichkeit, zumal auch weitere Einsparungen im Gesundheitssektor notwendig werden, zunimmt.

Zukunft der Krankenversicherung

Ohne eine saftige Aufstockung der Steuermittel in Höhe von etwa 100 Milliarden Euro wäre das gesamte System in seiner jetzigen Form längst zusammengebrochen. Fragen sind offen: Gibt es noch Einsparpotenzial und wie sehen diese aus, ohne die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gefährden? Oder ist ein radikaler Systemwechsel nötig, bei dem alle Bürger in eine einheitliche Krankenversicherung einzahlen müssen? Lauterbach wirbt seit Langem für eine Bürgerversicherung, doch die politische Unterstützung fehlt bislang.

Die Diskussion über eine potenzielle Zusammenstreckung des Leistungskatalogs wird immer lauter. Müssen die hochwertigen Behandlungen der Zukunft tatsächlich bestimmten Gruppen vorbehalten werden? Es bedarf einer transparenten Diskussion darüber, welche Versorgung künftig für wen zugänglich ist. Die Versicherten sollten also schon jetzt darüber nachdenken, was auf sie zukommen könnte und wie die Veränderungen im System ihre persönliche Gesundheitsversorgung betreffen könnten.

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Angesichts dieser Herausforderungen fordert die Lage eine eingehende Auseinandersetzung mit den aktuellen Strukturen und den grundlegenden Prinzipien der Krankenversicherung in Deutschland. Ob der Weg in eine einheitliche Bürgerversicherung für alle sinnvoll und durchführbar ist, bleibt abzuwarten und wird auch die kommenden politischen Debatten prägen wie www1.wdr.de berichtet.

Quelle/Referenz
www1.wdr.de

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