In der Gesundheitsbranche wird häufig über den beruflichen Werdegang derjenigen gesprochen, die es an die Spitze schaffen. Gabriele Wolter ist ein bemerkenswertes Beispiel, wie aus einer Pflegekraft eine angesehene Klinikleitung werden kann. Ihr beruflicher Aufstieg begann 1986, als sie das Angebot bekam, in die Krankenhausverwaltung zu wechseln und ein Studium der Betriebswirtschaftslehre zu starten. Nach ihrem Abschluss im Jahr 1990 war sie entschlossen, das Wissen aus der neuen Ära nach der Wende in Deutschland effektiv umzusetzen. Bald übernahm sie die Rolle der Personalchefin und trat 1992 die Nachfolge einer durch ihre Stasi-Tätigkeit entlassenen Geschäftsführerin an.
Mit der Übernahme dieser Position begann ihr Kampf gegen die Privatisierung und für den Ausbau des Krankenhausstandortes in Brandenburg, der bereits seit 1901 besteht. Unter ihrer Leitung wurde das Bezirkskrankenhaus in das Städtische Klinikum Brandenburg umgewandelt. Gabriele Wolter zeigte außergewöhnliches Geschick, als es darum ging, die notwendigen finanziellen Mittel zu akquirieren und Fachleute zu gewinnen, um den Klinikstandort weiterzuentwickeln. Die Stationierung des Rettungshubschraubers Christoph 35 am Klinikum ist nur ein Beispiel für ihre innovationsfördernde Arbeit.
Entwicklung des Klinikums
Durch zahlreiche Erweiterungen und Neubauten konnte die Klinikinsel wachsen. In den Jahren 2002 und 2011 entstanden Neubauten im Westen und Osten des Hauptgebäudes, die wichtige Bereiche wie HNO, Neurochirurgie, Augenheilkunde und Orthopädie umfassten. Diese Entwicklungen trugen wesentlich dazu bei, dass das Klinikum nicht nur regional, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus für seine exzellente Frühgeborenenversorgung und andere medizinische Dienstleistungen anerkannt ist.
Die Anerkennung des Klinikums als „Krankenhaus der Schwerpunktversorgung“ im Jahr 2014 war ein weiterer Meilenstein. Im gleichen Jahr initiierte Gabriele Wolter die Gründung der Medizinischen Hochschule Brandenburg, die zur Ausbildung zukünftiger Mediziner beiträgt. Am 4. September 2021 wurde das Klinikum offiziell zum „Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel“ ernannt, was den Stellenwert der Einrichtung in der medizinischen Versorgung unterstreicht.
Insgesamt flossen unter Gabriele Wolters Leitung über 200 Millionen Euro in die Entwicklung des Klinikums, zu dem nicht nur Ärztehäuser und ein Gesundheitszentrum mitten in der Stadt gehören, sondern auch eine Rehaklinik, die bald in Hohenstücken eröffnet wird. Aktuell wird ein Anbau für Herzkathetermessplätze und ein moderner Hybrid-OP-Bereich für etwa 12 Millionen Euro errichtet, was die Kapazitäten und die Versorgungsqualität weiter steigern wird.
Das Klinikum beschäftigt mittlerweile rund 2.200 Mitarbeiter, die jährlich etwa 48.000 ambulante und 25.000 stationäre Patienten versorgen. Gabriele Wolter wird von vielen geschätzt, und Oberbürgermeister Steffen Scheller lobte ihre Visionen und ihr Durchsetzungsvermögen. „Ihr ist es insbesondere zu verdanken, dass das Universitätsklinikum heute eine weit über die Stadtgrenzen hinaus etablierte Gesundheitseinrichtung ist,“ erklärte Scheller bei der kleinen Jubiläumsfeier, die im Rahmen einer Quartalsveranstaltung für Dienstjubilare im Klinikum organisiert wurde.
Gabriele Wolters bescheidene Art und gleichzeitig bemerkenswerte Erfolge machen sie zu einem Vorbild in der Gesundheitsbranche. Ihre Karriere zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Engagement und Menschlichkeit in der Führung von Gesundheitseinrichtungen sind. Mehr über diese Erfolgsgeschichte und die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen sind hier zu finden.