Die Stadt Gießen erlebte am Donnerstag eine aufregende Fundsachenversteigerung, die die erste seit der Corona-Pandemie war. Rund 50 interessierte Bürger versammelten sich im Hinterhof des Rathauses, um Fahrräder, Musikinstrumente und sogar „Wundertüten“ zu ersteigern. Diese Tüten, bestehend aus verschiedenen Fundgegenständen, sorgten für besonderes Interesse und schufen eine mitreißende Atmosphäre.
Die Versteigerung war von gemischten Meinungen geprägt, vor allem in Bezug auf die angebotenen Fahrräder. Ein Besucher äußerte Skepsis: „Die meisten sind eh Schrott oder geklaut.“ Trotz dieser Bedenken fanden alle zwölf angebotenen Räder schnell neue Besitzer. Eines der Fahrräder, ein silbernes Mountainbike, erwarb der Gießener Erich Dritsch für nur 17 Euro, nachdem sein eigenes Rad zuvor gestohlen worden war. „Vielleicht taucht mein altes Rad ja noch auf“, hatte er zuvor gehofft.
Die Wundertüten und ihre Beliebtheit
Die „Wundertüten“ wurden von Mitarbeitern des Stadtbüros aus einer Vielzahl abgegebener Fundsachen zusammengestellt. Diese sorgten für großes Aufsehen. Einige Tüten enthielten interessante Gegenstände, wie eine Dart-Scheibe oder einen Nike-Rucksack. Der Preis für die letzte Tüte stieg durch einen intensiven Bieterkampf auf beeindruckende 106 Euro. Die Anwesenden waren fasziniert von dem Überraschungseffekt, den die Tüten boten.
Die Versteigerung wurde von Stefan Amend und Claudia Geisler von der Kämmerei geleitet, nachdem die zuletzt stattgefundenen Auktionen im Herbst 2019 waren. In den letzten fünf Jahren wurden nur zwölf herrenlose Fahrräder abgegeben, was Wladimir Schwenk vom Stadtbüro jedoch relativierte. „Wir haben Fahrräder aussortiert, die nicht mehr brauchbar waren“, erklärte er.
Während der Versteigerung stellte sich heraus, dass auch die erworbenen Fahrräder für die Bieter ein gewisses Risiko darstellten. So hatte Dritsch beim Erwerb seines neuen Rades schnell feststellen müssen, dass es platte Reifen hatte. Unerschrocken machte er sich auf den Weg nach Hause, um eine Luftpumpe zu holen und das Fahrrad in der Jugendwerkstatt überprüfen zu lassen. Trotz der Unannehmlichkeiten äußerte er sich zufrieden über den Preis, den er bezahlt hatte.
Insgesamt zeigt die Veranstaltung, dass das Interesse an Fundsachen und die Jagd nach Schnäppchen auch in Zeiten der Pandemie nicht abgenommen haben. Das Angebot war vielfältig, und die Geschichten der Bieter, wie die von Dritsch, fügten der Versteigerung eine persönliche Note hinzu. Weitere spannende Details zur Veranstaltung sind hier zu finden.
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