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Frühzeitige Demenzdiagnose: Neuer Test könnte Leben verändern

"Die Alzheimer Forschung Initiative räumt mit sechs weit verbreiteten Mythen über Alzheimer auf, um ein besseres Verständnis dieser komplexen Krankheit zu fördern, die nicht nur ältere Menschen betrifft und deren Ursachen sowie Behandlungsmöglichkeiten oft missverstanden werden."

Die Alzheimer-Krankheit ist ein Thema, das viele Menschen bewegt, besonders mit dem zunehmenden Verständnis über ihre neurodegenerative Natur. In den letzten Jahren hat die Alzheimer Forschung Initiative (AIF) sich der Aufgabe angenommen, verbreitete Mythen über diese komplexe Erkrankung zu entlarven. Diese Aufklärung ist entscheidend, da Missverständnisse oft zu Verwirrung und falschen Annahmen führen können.

Eine der häufigsten Fehlannahmen ist, dass Alzheimer und Demenz identisch sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass Demenz ein Überbegriff für eine Vielzahl von Symptomen ist, die mit einem Verfall der geistigen Fähigkeiten einhergehen, wobei Alzheimer die häufigste Form darstellt. Tatsächlich sind rund 60 Prozent der Demenzfälle auf Alzheimer zurückzuführen. Alzheimer zeigt sich nicht nur durch Gedächtnisverlust, sondern auch durch Schwierigkeiten bei räumlichem Verständnis und Orientierung, was sie von anderen Demenzarten wie vaskulärer Demenz oder Lewy-Körperchen-Demenz unterscheidet.

Die Missverständnisse um Alzheimer

Ein weiterer weit verbreiteter Mythos ist die Vorstellung, Alzheimer sei lediglich eine Begleiterscheinung des Alters. Dies ist irreführend. Obwohl altersbedingte Vergesslichkeit normal ist, ist Alzheimer eine ernsthafte Erkrankung. Forschungen zeigen, dass beim Alzheimer-Patienten spezifische Proteine wie Amyloid-beta und Tau das Gehirn angreifen und Ablagerungen bilden, die die Funktionalität beeinträchtigen. Solche Ablagerungen können durch bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie festgestellt werden, was bei der Diagnose von Bedeutung ist.

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Des Weiteren glauben viele Menschen, dass ausschließlich ältere Menschen an Alzheimer erkranken. Auch wenn das Alter der größte Risikofaktor ist, sind nicht alle Betroffenen Senioren. Frühdemenz ist eine Realität, bei der Menschen unter 65 Jahren betroffen sind. Diese Form der Alzheimer kann in bestimmten Fällen bei bis zu 100 Personen von 100.000 zwischen 45 und 65 Jahren auftreten. Zu vergleichen sind die Zahlen mit der älteren Altersgruppe, in der etwa 5000 Menschen an Alzheimer erkranken.

Ein weiterer Mythos besagt, dass Kinder von Alzheimer-Patienten ebenfalls erkranken werden. Die Realität sieht jedoch anders aus: Die meisten Alzheimer-Fälle sind nicht genetisch bedingt. Während bestimmte genetische Faktoren das Risiko erhöhen können, garantiert dies nicht, dass auch Nachkommen betroffen sind. Statistiken zeigen, dass das Alter weiterhin der entscheidende Risikofaktor ist.

Darüber hinaus wird oft angenommen, dass Alzheimer unheilbar sei und somit keine Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Obwohl es derzeit keine Heilung gibt, gibt es verschiedene Therapien, die den Verlauf der Krankheit verlangsamen können. Medikamente, Gedächtnistraining und körperliche Aktivitäten haben sich als effektiv erwiesen, um den Betroffenen zu helfen, ihre Selbstständigkeit zu bewahren.

Verständnis über die Erkrankung vertiefen

Ein besonders sensibler Mythos ist der Glaube, Alzheimer-Patienten würden an Atemstillstand sterben. Zahlreiche Menschen sind in der Annahme, dass Vergesslichkeit beim Atmen zu einem tödlichen Ausgang führt. Die Wahrheit ist, dass im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit die Patienten körperlich stark abgebaut haben und intensive Pflege benötigen. In dieser Phase sind sie besonders anfällig für Infektionen, was oft als Todesursache festgestellt wird. Laut AIF sterben viele Betroffene an Atemwegserkrankungen, die durch den allgemeinen körperlichen Verfall begünstigt werden.

Obwohl Alzheimer als unausweichliches Schicksal wahrgenommen wird, haben Forscher Möglichkeiten identifiziert, das Risiko für die Erkrankung zu senken. Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, unter anderem indem man den LDL-Cholesterinspiegel senkt, die Bildung fördert, Adipositas abbaut und Stress behandelt. Diese präventiven Maßnahmen können erheblich zur Verminderung des Risikos beitragen und Früherkrankungen vermeiden.

Wissenschaftler empfehlen zudem, gesellschaftliche Isolation zu vermeiden und eine aktive Lebensweise zu führen, um die kognitiven Fähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten. Durch diese Maßnahmen kann nicht nur das persönliche Wohlbefinden gesteigert werden, sondern auch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verringert werden.

– NAG

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