
Das jährliche Vernetzungstreffen der Frauenbeauftragten fand in Klagenfurt statt und bot eine Plattform, um aktuelle Themen im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit und Klimawandel zu diskutieren. Schwerpunkte der Tagung waren die klima- und gendergerechte Gestaltung des städtischen Raums sowie die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels, die Frauen global überproportional betreffen. Besonders in landwirtschaftlichen Berufen sind Frauen stark gefährdet, was die Notwendigkeit von gemeinsamen Strategien zur Lösung dieser Herausforderungen unterstreicht. Constance Mochar, Frauenreferentin aus Klagenfurt, hob die Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen hervor und wies darauf hin, dass öffentliche Räume den Bedürfnissen von Frauen, mit oder ohne Kinder, gerecht werden müssen.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden nicht nur Fachvorträge gehalten, sondern auch Erfahrungsberichte präsentiert. Diese bieten Rückblick und neue Impulse für die Frauenpolitik in den Städten Österreichs und verdeutlichen die Relevanz der Thematik in Zeiten der Strukturreformen und des Klimawandels. Geplant sind bereits Maßnahmen für das kommende Jahr, um den Diskurs fortzuführen und die Anliegen der Frauen zu stärken.
Forschung und Geschlechtergerechtigkeit in der Klimapolitik
Das Centre for Planetary Health Policy (CPHP) hat eine Stellungnahme eingereicht, die die Bedeutung einer geschlechtergerechten Klimagesundheit in Nordrhein-Westfalen hervorhebt. Am 1. März 2024 wird eine Expertise veröffentlicht, die sich auf die Wechselwirkungen zwischen Gesundheit und Geschlecht im Kontext des Klimawandels konzentriert. Diese Expertise wird vom Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ) herausgegeben.
Die Forschungslandschaft zur Geschlechterdimension in der gesundheitsbezogenen Klimaanpassung zeigt viele Defizite auf. Es bestehen erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Unterschiede in klimarelevanten Gesundheitsfolgen zwischen den Geschlechtern. Studien belegen zwar geschlechtsspezifische Unterschiede, doch oft bleibt die Ursachenforschung und die Differenzierung der zugrunde liegenden Faktoren unzureichend.
- Frauen sind aufgrund höherer Armutsrisiken und geringerer Einkommen durchschnittlich anfälliger für die Folgen des Klimawandels.
- Die Auswirkungen von Hitzewellen sind besonders gravierend für Frauen, da sie aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung stärker von der hitzebedingten Sterblichkeit betroffen sind.
Globale Perspektiven: Frauen und Naturkatastrophen
Die geschlechtsspezifischen Auswirkungen von Naturkatastrophen sind ein weiteres wichtiges Thema. Beispielsweise starben beim Tsunami in Südostasien 2004 viermal so viele Frauen wie Männer. Gründe hierfür sind unter anderem die geringere Fähigkeit zu schwimmen und die Verantwortung, die viele Frauen für Kinder und ältere Familienmitglieder tragen. Diese Ungleichheit zeigt, wie wichtig es ist, Geschlechtergerechtigkeit in die Klimapolitik einzubeziehen, da Frauen oft einen niedrigeren sozialen Status und weniger politische sowie wirtschaftliche Macht haben.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Großteil der Menschen in Armut Frauen sind, zeigt sich klar, dass der Klimawandel, der sich in Form von Dürren und Seuchen äußert, starke Auswirkungen auf diese Bevölkerungsgruppe hat. Zudem verringern derartige Umweltbedingungen den Zugang zu Ressourcen, was dazu führen kann, dass Mädchen die Schule abbrechen, weil sie längere Wege zurücklegen müssen, um Wasser zu holen.
Diverse feministische Netzwerke setzten sich bereits seit der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 für die Integration von Genderfragen in die Klimapolitik ein. Ein zukunftsfähiger Ansatz zur Bekämpfung des Klimawandels muss somit die Genderdimension berücksichtigen, um eine umfassende und inklusive Lösung zu erarbeiten.
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