Im Friedrichshainer Kreis Borken wird ein bedeutendes Projekt ins Leben gerufen, um die ökologische Gesundheit des Flusses Berkel zu verbessern. Die Initiative umfasst nicht nur die Entfernung von veralteten Bauwerken, sondern auch die Schaffung eines durchgängigen Lebensraumes für Fische und andere Wasserbewohner.
Die Berkel, die sich durch den Raum Vreden schlängelt, steht derzeit im Mittelpunkt eines Großprojekts, das darauf abzielt, den ökologischen Zustand des Gewässers zu revitalisieren. Historische Flussregulierungen, die in den 1960er und 70er Jahren durchgeführt wurden, stehen heute in der Kritik. Sechs Sohlabstürze und Schwellen, die einst zu Hochwasserschutzmaßnahmen gehörten, behindern mittlerweile die Bewegung von Lebewesen im Wasser. Diese Maßnahmen wurden nun als veraltet erkannt, und der Fokus liegt auf der Wiederherstellung natürlicher Lebensräume.
Von der Theorie zur Praxis: Ein umsetzbares Konzept
Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union, die seit 2000 in Kraft ist, fordert einen „guten Zustand“ für alle Gewässer. Dies bedeutet eine Verbesserung in Bezug auf Wasserqualität und die Schaffung lebensfreundlicher Bedingungen für Fauna und Flora. In Vreden entwickelt sich daraus ein ambitionierter Plan, der in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden und Organisationen realisiert wird.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Borken, der Stadt Vreden und dem örtlichen Wasser- und Bodenverband ist ein Paradebeispiel für den gemeinsamen Einsatz zum Schutz der Gewässer. Dabei wird nicht nur die ökologische Durchgängigkeit des Flusses sichergestellt, sondern auch die Lebensqualität für die lokale Bevölkerung durch Erschaffung eines naturnahen Umfeldes erhöht.
Die Bauarbeiten an der Berkel erstrecken sich über eine Strecke von etwa neun Kilometern und beinhalten die Entfernung der genannten Sohlabstürze. Statt dieser Barrieren entstehen hier natürliche Flussauffaltungen aus Steinen, die den Fischpopulationen den Zugang zu wichtigen Laichplätzen ermöglichen. Die besondere Gestaltung mit Totholz und Kiesbänken soll die Lebensbedingungen für die Tierwelt weiter verbessern.
Die Fördermittel für diese ambitionierte Maßnahme belaufen sich auf 600.000 Euro, wobei 80 Prozent von WRRL-Mitteln finanziert werden. Die Stadt Vreden und der Kreis Borken tragen jeweils zehn Prozent der Kosten. Diese Zahlen dokumentieren nicht nur die ökonomischen Anstrengungen, sondern auch das Engagement für eine nachhaltige Zukunft.
Angesichts der starken Regenfälle mussten die Arbeiten zwar zunächst pausiert werden, doch zwei der sechs Querbauwerke sind bereits erfolgreich abgebaut. Momentan liegt der Fokus auf dem dritten Bauwerk in Ellewick. Angesichts der ökologischen Bedeutung dieser Maßnahme können weitere Verzögerungen kaum eine Rolle spielen – sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen, die hier leben.
Zusätzlich zur ökologischen Aufwertung profitiert auch die Freizeitgestaltung, da die beliebte Kanustrecke zwischen Vreden und dem niederländischen Rekken weiterhin bestehen bleibt. Die Erneuerung dieser Abschnitte sorgt nicht nur für eine naturnahe Optik, sondern fördert zudem das Naturerlebnis für alle Wassersportler.
Die Projektrealisierung ist ein bedeutender Schritt in eine bessere Zukunft für die Gewässer und deren Bewohner – sowohl im Wasser als auch an Land.
– NAG