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FDA reduziert Bleigehalt in Babynahrung – Kritiker fordern mehr

FDA setzt erstmals Grenzwerte für Blei in Babyfood fest – doch ist das genug, um unsere Kleinen vor gefährlichen Schwermetallen zu schützen?

Erstmals hat die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Richtlinien für den Bleigehalt in Industrieprodukten für Baby-Nahrung festgelegt, die in Supermärkten und online verkauft werden. Diese Maßnahme, die am Montag angekündigt wurde, gibt jedoch lediglich Empfehlungen an die Hersteller und ist nicht durchsetzbar.

Neue Richtlinien für Baby-Nahrung

Laut den neuen Richtlinien sollten Baby-Nahrungshersteller in ihren Produkten nicht mehr als 10 Teile pro Milliarde (ppb) Blei enthalten. Dies gilt für Babykost wie Joghurt, Pudding, pürierte Fleischsorten, verarbeitete Obst- und Gemüsesorten sowie Mischungen aus Früchten, Gemüse, Getreide und Fleisch. Die FDA erklärte: „Das betrifft Lebensmittel in Gläsern, Beuteln, Schalen oder Kartons und kann auch gebrauchsfertige Lebensmittel wie Pürees sowie halbzubereitete Produkte wie Trocken-Babynahrung umfassen.“

Überprüfungen für bestimmte Produkte

Es wurde jedoch festgestellt, dass Wurzelgemüse wie Karotten und Süßkartoffeln, die typischerweise die höchsten Bleigehalte aus dem Boden enthalten, sowie Trocken-Babynahrungen nicht mehr als 20 ppb Blei enthalten sollten. „Die Richtlinien beziehen sich nicht auf Babynahrung, Getränke oder Snacks wie Puffreis und Beißring-Kekse“, fügte die Behörde hinzu.

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Risiken für Kleinkinder

Obwohl kein Bleigehalt für Säuglinge und Kleinkinder als sicher gilt, riet die FDA Eltern, bereits gekaufte Baby-Nahrungen nicht wegzuwerfen und weiterhin eine vielfältige Ernährung für ihre Kinder anzubieten. „Eine abwechslungsreiche Ernährung kann die Wahrscheinlichkeit verringern, dass jemand mehrmals demselben Schadstoff aus demselben Lebensmittel ausgesetzt wird, und hilft, die erforderliche Menge an Nährstoffen bereitzustellen, die für das Wachstum und die gesunde Entwicklung von Kindern notwendig sind“, sagte die Behörde.

Kritik an den neuen Richtlinien

Organisationen, die sich für das Wohl von Kindern einsetzen, äußerten sofort Bedenken. Jane Houlihan, Direktorin für Wissenschaft und Gesundheit bei Healthy Babies Bright Futures, erklärte: „Fast alle Baby-Nahrungen auf dem Markt entsprechen bereits diesen Grenzen, was die neuen Standards weitgehend ineffektiv macht.“ Im Jahr 2019 veröffentlichte die Organisation einen Bericht, der toxische Metalle in 95 % der zufällig aus Supermärkten entnommenen Baby-Nahrungen entdeckte.

Langsame Reaktionen der FDA

Scott Faber, Senior Vice President für Regierungsangelegenheiten bei der Environmental Working Group, kritisierte die FDA: „Die Agentur hat jahrelang Sicherheitsdaten ignoriert, während die sich entwickelnden Gehirne von Kindern diesem Neurotoxin ausgesetzt waren.“ Laut der US-Umweltschutzbehörde gibt es kein sicheres Bleilevel für Menschen jeden Alters, da Blei sich im Körper anlagert und selbst bei niedrigen Expositionslevels gesundheitsschädlich sein kann.

Ursachen für Bleiverunreinigungen

Blei und andere Schwermetalle sind natürlicherweise in der Erdkruste enthalten, doch auch Industrieanlagen, Bergwerke und Schmelzprozesse tragen zur Umweltverschmutzung bei. Lebensmittel wie Babynahrung können kontaminiert werden durch alte Bleifarbe oder Abgase von bleihaltigem Benzin, die noch immer in vielen Regionen zur Boden- und Wasserverunreinigung führen.

Initiative 'Closer to Zero'

Die FDA hatte 2023 neue Bleigrenzwerte im Rahmen der 'Closer to Zero'-Initiative vorgeschlagen, die darauf abzielt, die Gehalte an giftigen Metallen wie Blei in Babynahrung zu senken. Dennoch gaben Experten an, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten, um Kinder wirksam zu schützen. Die Behörde muss dringend weitere Schritte einleiten, um die Gesundheit von Kindern zu gewährleisten.

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Quelle
edition.cnn.com

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