Im Landkreis Oldenburg wurde zum ersten Mal offiziell eine Infektion bei einem Pferd festgestellt, die durch das West-Nil-Virus verursacht wurde. Dr. Carsten Görner, der Leiter des Veterinäramtes, bestätigte dies und wies darauf hin, dass das betroffene Tier in der Gemeinde Hatten lebt. Diese Meldung folgt auf Berichte in den Medien, die bereits einen Tag zuvor auf den Vorfall hingewiesen hatten.
Das West-Nil-Virus ist ein Erreger, der vor allem durch Mückenstiche übertragen wird und ursprünglich aus Afrika stammt. Tiere, insbesondere Pferde, können sich infizieren, infizieren aber kein anderes Tier oder Menschen direkt. Laut dem Robert-Koch-Institut sind die meisten menschlichen Infektionen meist asymptomatisch, etwa 20 Prozent entwickeln grippeähnliche Symptome, die einige Tage andauern.
Häufigkeit der Infektionen
Seit August 2024 sind in Niedersachsen bereits 32 Infektionen bei Pferden und drei bei Vögeln dokumentiert worden. Diese Zahlen deuten auf die zunehmende Ausbreitung des Virus hin, das bereits 2018 zum ersten Mal bei Vögeln und Pferden in Deutschland aufgezeichnet wurde. 2020 gab es im Landkreis Helmstedt den ersten Fall bei einem Pferd. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) bestätigt, dass seit Beginn des Sommers eine besorgniserregende Häufung von Fällen zu verzeichnen ist.
Wenn ein Tierarzt eine Infektion mit dem West-Nil-Virus vermutet, ist er gesetzlich verpflichtet, dies dem Veterinäramt zu melden. Im Fall des betroffenen Pferdes in Hatten waren anfänglich unspezifische Symptome aufgetreten. Dies führte dazu, dass eine Blutprobe entnommen und analysiert wurde. Die Bestätigung des Virus erfolgte durch das Friedrich-Loeffler-Institut.
Symptome und Behandlung
Die Symptome einer West-Nil-Virus-Infektion bei Pferden können variieren, von leichtem Fieber bis hin zu schwerwiegenden neurologischen Ausfällen. Dr. Görner weist darauf hin, dass etwa 8 Prozent der infizierten Tiere an schweren Symptomen wie Muskelzittern oder Lähmungen leiden können. Leider gibt es keine spezifische Behandlung; Tierärzte können lediglich die Symptome lindern.
Eine schützende Maßnahme für Pferde ist die Impfung. Dr. Görner betont, dass es zugelassene Impfstoffe gibt, die von Tierärzten verabreicht werden können. Für einen zuverlässigen Schutz sollte jedes Pferd, das geimpft wird, zweimal geimpft werden. Die Impfung ist besonders vor dem Winter, wenn die Mückenpopulation abnimmt, wichtig, da eine Grundimmunisierung 10 bis 14 Tage dauert und jährliche Auffrischungen erfordert. So kann der Schutz gewährleistet werden.
Wie Dr. Görner feststellt, müssen Pferdehalter Hellhörigkeit und Verantwortung zeigen. Er geht davon aus, dass die Zahl der Infektionen möglicherweise weiter steigen könnte, da viele infizierte Pferde keine Symptome aufweisen und somit unentdeckt bleiben. Dies zeigt die Schwierigkeit, das West-Nil-Virus effektiv zu kontrollieren, insbesondere da es in Wildvögeln und Mücken überdauern kann und somit eine ständige Bedrohung bleibt.
Die weitere Überwachung der Situation ist entscheidend, da sich diese Virusinfektion als hartnäckig erweisen könnte. Die Aufklärung der Pferdebesitzer über Infektionsgefahren und Schutzmöglichkeiten bleibt von größter Wichtigkeit, um die Gesundheit der Tiere zu schützen und eine Ausbreitung zu verhindern.