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„Ernährungsbranche in MV fordert politische Unterstützung für regionale Produktion“

Die norddeutsche Ernährungsbranche sieht sich aufgrund von Krisen, gestiegenen Kosten und Fachkräftemangel im Druck und fordert beim 7. Norddeutschen Ernährungsgipfel in Warnemünde am 05.09.2024 von der Politik dringend verlässliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige regionale Lebensmittelproduktion.

Die Ernährungsbranche in Norddeutschland befindet sich in einer kritischen Situation, die durch anhaltende Krisen und Herausforderungen geprägt ist. Die Störungen durch die Pandemie, die steigenden Energiepreise und der akute Fachkräftemangel haben dazu geführt, dass viele Unternehmen in der Region die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als ungünstig empfinden. Laut aktuellen Berichten beurteilen 60 Prozent der Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern ihre Lage schlechter als im Vorjahr.

Insbesondere die regionale Lebensmittelproduktion hat durch diese Krisen an Bedeutung gewonnen. Tobias Blömer, der Vorsitzende der Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft MV (AMV), betont, wie essenziell eine zuverlässige Lebensmittellieferung für die Bevölkerung in Krisenzeiten ist. Er fordert von der Politik dringend Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen für die Branche zu verbessern. Dazu gehört der Abbau bürokratischer Hürden und eine gezielte Unterstützung regionaler Absatzförderung.

Kritische Umfrageergebnisse und steigender Druck

Eine Umfrage der AMV verdeutlicht die prekären Bedingungen der Branche. Die Kosten für Rohstoffe und Energie sind wesentlich gestiegen, während nur eine kleine Anzahl der Unternehmen in der Lage ist, diese Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. Nur 13,25 Prozent der Befragten konnten die erhöhten Produktionskosten vollständig an ihre Kunden weitergeben. Dies führt zu einem immensen finanziellen Druck, da fast 45 Prozent der Unternehmen nur teilweise anpassen konnten.

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Der Fachkräftemangel bleibt ebenfalls ein zentrales Problem. Die Zahl der Betriebe, die Personal abbauten oder umstrukturieren mussten, hat sich mehr als verdoppelt – von 14,6 Prozent im Vorjahr auf 34,9 Prozent in diesem Jahr. Dies ist ein klares Zeichen für den Druck, unter dem die Unternehmen stehen. Darüber hinaus berichten 60 Prozent der Unternehmen von einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im Vergleich zum Vorjahr.

Der Druck auf die Unternehmen wird durch steigende gesetzliche Anforderungen verschärft, etwa die strengen Umwelt- und Tierwohlauflagen. Diese Herausforderungen werden auf dem 7. Norddeutschen Ernährungsgipfel in Warnemünde thematisiert, der von der AMV und dem Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro organisiert wird. Mehr als 200 Teilnehmer, darunter Vertreter aus Wirtschaft, Handel und Politik, sind zu diesem Event eingeladen, das die aktuelle Lage und mögliche Lösungsansätze erörtert.

Für Mecklenburg-Vorpommern ist die Ernährungsbranche von erheblicher Bedeutung. Die 88 Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern beschäftigen über 14.400 Menschen und erwirtschaften im Jahr einen Umsatz von rund 4,5 Milliarden Euro. In Brandenburg ist die Situation ähnlich: 164 Betriebe erzielen einen Umsatz von 4,38 Milliarden Euro und beschäftigen 12.000 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter in Betrieben ab 20 Mitarbeitern.

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Die Herausforderungen in der Ernährungswirtschaft sind also vielfältig und erfordern schnelles Handeln von Seiten der Politik. Nur durch ein abgestimmtes Vorgehen und die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen kann die Branche die nötige Unterstützung erhalten, um ihre Krise zu überwinden und die regionale Lebensmittelproduktion langfristig abzusichern.

– NAG

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