Ein weiterer Rückschlag für die traditionsreiche Herrenmodekette Eckerle: Nach zwei bereits erfolgten Filialschließungen in diesem Jahr wird auch das Münchner Stammhaus an der Theatinerstraße im Jahr 2025 seine Türen schließen. Die Entscheidung trifft viele Kunden überraschen, da Eckerle seit über 70 Jahren ein fester Bestandteil der Münchner Modekultur ist.
Der Modeanbieter, der zur Hirmer Gruppe gehört, begann vor mehr als sieben Jahrzehnten mit dem Verkauf von Herrenkleidung in der bayerischen Landeshauptstadt und erweiterte seine Präsenz auf andere deutsche Städte wie Augsburg, Nürnberg und Stuttgart. Dennoch stehen wir nun vor der Realität, dass das Stammhaus nicht mehr in der Lage ist, den Herausforderungen des aktuellen Marktes zu begegnen.
Herausforderungen im Einzelhandel
Die Schließung der Filiale in München ist das Ergebnis einer Kombination aus gravierenden Faktoren. Laut Geschäftsführer Daniel Kanis konnte der Standort nicht mehr das Umsatzniveau vor der Pandemie erreichen. Steigende Mieten für Gewerbeimmobilien in der Innenstadt und ein intensiverer Wettbewerbsdruck machen es für Eckerle schwierig, weiterhin profitabel zu arbeiten. „Wir sehen absehbar keine Chance, mit unserem hochwertigen und beratungsintensiven Konzept an diesem Standort wirtschaftlich erfolgreich zu sein,“ äußerte Kanis.
Das Jahr begann bereits turbulent für die Kette: Im Frühjahr musste Eckerle die Schließung seiner Filiale am Ludwigsplatz in Nürnberg bekanntgeben, die nach 37 Jahren des Bestehens schließen musste. Der Grund dafür lag in einem Eigentümerwechsel des Gebäudes, der den bisherigen Mietvertrag erheblich beeinträchtigte. Ab dem 1. September 2024 ist der Nürnberger Standort dauerhaft geschlossen.
Ein weiterer Standort, die Filiale in der Annastraße in Augsburg, wird ebenfalls schließen. Ursprünglich war geplant, diesen Laden bis Ende des Jahres offen zu halten, doch die Entscheidung wurde vorgezogen. Künftig wird Eckerle in Bayern nur noch mit zwei Geschäften vertreten sein: dem Stammhaus in München und dem Augsburger Standort am Rathausplatz.
Die Zukunft der Filialen
Mit der Schließung des Münchner Stammhauses im August 2025 endet eine Ära für Eckerle. Dies geschieht in einer Zeit, in der der Einzelhandel unter dem Druck des Online-Shoppings leidet und viele klassische Läden in den Städten schließen müssen. Doch nicht alles ist verloren: Geschäftsführer Kanis versprach, dass die Mitarbeiter der Schließungtrauenden Filiale in anderen Bereichen des Unternehmens eine neue Beschäftigung finden werden.
Die Situation zeigt einmal mehr, wie hart der Einzelhandel mit den Veränderungen in der Konsumwelt zu kämpfen hat. Es bleibt abzuwarten, wie Unternehmen wie Eckerle auf diese Entwicklungen reagieren und ob sie alternative Geschäftsmodelle in Betracht ziehen müssen, um weiterhin am Markt bestehen zu können. Das komplette Interview von Geschäftsführer Daniel Kanis gibt es hier zu lesen.