In München wird ein weiteres Traditionsgeschäft seine Pforten schließen. Das renommierte Modehaus Eckerle, das mehr als 70 Jahre lang in der Theatinerstraße ansässig war, wird Ende August 2025 seine Filiale schließen. Diese Entscheidung folgt auf bereits zwei Schließungen, die Eckerle im Jahr 2024 vorgenommen hat. Die Situation wirft Fragen auf, insbesondere in Anbetracht des steigenden Wettbewerbs und der Herausforderungen, mit denen stationäre Einzelhändler konfrontiert sind.
Eckerle ist Teil der Hirmer Gruppe und hat im Laufe der Jahre Filialen in verschiedenen Städten eröffnet, darunter Augsburg, Nürnberg und Stuttgart. Die Entscheidung zur Schließung des Stammhauses in München wurde von Geschäftsführer Daniel Kanis bekannt gegeben, der erklärte, dass es dem Unternehmen nicht gelungen sei, das Niveau von vor der Pandemie zu erreichen. Auch die ständig steigenden Mietpreise sowie der hohe Wettbewerbsdruck wurden als zentrale Gründe für diesen Schritt genannt. „Wir sehen absehbar keine Chance, mit unserem hochwertigen und beratungsintensiven Konzept an diesem Standort wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, sagte Kanis.
Filialschließungen und die Hintergründe
Bereits im Frühjahr 2024 eröffnete Eckerle den Prozess der Filialschließungen mit der Schließung des Standorts in Nürnberg, der nach 37 Jahren schließen musste. Als Gründe wurden der Eigentümerwechsel der Immobilie und die Auswirkungen auf den Mietvertrag genannt. Auch in Augsburg wurde eine Schließung angekündigt. Dort wird das „Eckerle Studio“ in der Annastraße am 19. Oktober zum letzten Mal öffnen, was die Anzahl der Geschäfte in der Stadt auf eins reduzieren wird.
Diese Entwicklungen stehen im Kontext des tiefgreifenden Wandels, den der Einzelhandel durchlebt, insbesondere in städtischen Gebieten. Immer mehr Kunden verlagern ihre Einkäufe ins Internet, was für viele stationäre Geschäfte, die auf persönlichen Service und hochwertige Beratung setzen, zur Herausforderung wird. Im Fall von Eckerle bleiben den Kunden in Bayern lediglich noch die Filiale in Augsburg und die Münchner Hauptniederlassung, bevor auch diese schließen wird.
Das Abschiednehmen von so manchem klassischen Modehaus verdeutlicht die dramatischen Veränderungen in der Einzelhandelslandschaft, die von den Verbrauchergewohnheiten und der wirtschaftlichen Gesamtlage beeinflusst werden. Ob diese Schließungen zu einem weiteren Rückgang der Präsenz von stationären Geschäften in urbanen Zentren führen, bleibt abzuwarten.
Doch es gibt auch einen positiven Aspekt für die Beschäftigten des Münchner Standorts: Geschäftsführer Kanis gab an, dass allen Mitarbeitenden alternative Beschäftigungen innerhalb der Hirmer Gruppe angeboten werden sollen. Diese Entscheidung zeigt, dass trotz der Herausforderungen im Einzelhandel ein Augenmerk auf die Beschäftigten gelegt wird.
Die Schließung des Eckerle-Stammhauses in München ist ein weiteres Alarmzeichen für die Innenstadt, in der die Konkurrenz durch Online-Anbieter stetig wächst. Während der stationäre Einzelhandel immer weniger Fuß fassen kann, bleibt abzuwarten, wie die Zukunft für ähnliche Modehäuser aussieht, die auf die Schaffung eines einzigartigen Einkaufserlebnisses setzen.
Für weitere Details und Hintergrundinformationen zu den Schließungen von Eckerle können Interessierte hier nachlesen.