Kohlenhydrate – die oft geschmähten „Dickmacher“ der Gegenwart – treiben die Menschheit seit über 800.000 Jahren an! Eine bahnbrechende Studie von US-Forschern, veröffentlicht im renommierten Fachmagazin „Science“, hat enthüllt, dass die Evolution des Menschen in einem engen Zusammenhang mit langkettigen Zuckerverbindungen steht. Diese Erkenntnisse werfen neue Licht auf unseren evolutionären Erfolg und die Rolle einer stärkehaltigen Ernährung.
Die Studie zeigt auf, dass das Enzym Amylase, verantwortlich für die Umwandlung von komplexen Stärkeketten in Zucker, eine zentrale Rolle spielt. Fällt der Begriff „Amylase“, wird klar: Je mehr Kopien dieses Enzyms wir in unseren Genen haben, desto besser können wir Stärke verdauen. Evolutionsbiologe Omer Gokcumen erklärt, dass die Anzahl der AMY1-Gene, die für Amylase zuständig sind, bei verschiedenen Menschen variiert und entscheidend für die Verdaulichkeit von Stärke ist. Der Zusammenhang zwischen diesen Genvariationen und unserer Ernährung könnte einst überlebenswichtig gewesen sein.
Faszinierende Entdeckungen über unsere Vorfahren
In der aufregenden Untersuchung wurden die Genome von 98 heutigen Menschen aus verschiedenen Regionen mit den Erbinformationen von 68 archaischen Menschen verglichen, darunter Neandertaler und Denisova-Menschen. Begutachtet wurden auch fossile Proben, die bis zu 45.000 Jahre zurückreichen. Das Ergebnis? Bereits vor dem Aufblühen der Landwirtschaft verfügten frühe Jäger und Sammler über mehrere AMY1-Kopien, was neidische Blicke auf ihren kostbaren kohlenhydratreichen Speiseplan erregt!
Besonders schockierend: Der Anstieg der AMY1-Kopien ist in den letzten 4.000 Jahren explodiert, was mit der Neolithischen Revolution und dem Übergang zum Ackerbau zusammenfällt. Höhere AMY1-Zahlen bedeuteten nicht nur eine effiziente Verdauung, sondern eventuell auch mehr Nachkommen. Diese genetische Anpassung könnte der Schlüssel zu unserem Überleben sein!