Eine alarmierende Studie hat die Präsenz von Medikamentenrückständen, insbesondere des extrem starken Schmerzmittels Fentanyl, in den Geweben von Delfinen in Mexiko nachgewiesen. Fentanyl, das auch als tödliche Droge missbraucht wird, stellte in 30 von 89 analysierten Gewebeproben ein bedrohliches Ergebnis dar. Neben Fentanyl fanden die Forscher auch Muskelrelaxantien und Beruhigungsmittel. Die Studie, veröffentlicht im Magazin "iScience", hat erstmals medizinische Wirkstoffe aus der Humanmedizin in Meeresäugern nachgewiesen, was ernsthafte Bedenken für die Ökosysteme aufwirft, wie Heute.at berichtet.
Dramatische Auswirkungen auf das Ökosystem
Wissenschaftler glauben, dass diese Rückstände auf schlecht gereinigtes Abwasser zurückzuführen sind, das in die Ozeane gelangt. Delfine gelten als "Bioindikatoren" des Ozeans, und ihre Gesundheit spiegelt direkt die Verschmutzung und die Auswirkungen von menschlichen Aktivitäten wider. Obwohl bei den Untersuchungen nur sechs Tiere bereits tot waren, wurden Gewebeproben auch von lebenden Delfinen entnommen, was die Dringlichkeit der Forschungsarbeit unterstreicht. Forscher warnen, dass solche Substanzen nicht nur für die Tiere, sondern auch für den Menschen gesundheitliche Risiken bergen können, da das Fentanyl bei falscher Dosierung zu Abhängigkeiten und sogar zum Tod führen kann, stellte Der Spiegel fest.
Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die wachsende Problematik der Pharmakontamination in marinen Lebensräumen. Arzneimittel gelangen über Abwässer in die Gewässer und reichern sich in der Nahrungskette an, was letztlich auch den Menschen betrifft, der die betroffenen Fische konsumiert. Die Entdeckung macht deutlich, dass dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Abwasserreinigung und zur Verringerung der Umweltverschmutzung nötig sind, um sowohl die Meeresbewohner als auch die menschliche Gesundheit zu schützen.