Die Überwachung der Corona-Viren im Abwasser geht weiter! Auch nach dem offiziellen Ende der Pandemie wird in Cottbus fleißig gemessen, um die Virenlast im Abwasser zu bestimmen. Tino Schmidt von der Lausitzer Wasser Gesellschaft (LWG) erklärt, dass die Probenahme seit November 2023 erfolgt. Zwei Mal pro Woche wird eine Probe entnommen und ins Labor geschickt, um die aktuelle Situation bezüglich des Coronavirus und des Influenza-Virus zu analysieren.
Die Proben werden mit einem automatischen 24-Stunden-Probenehmer entnommen, der die Abwasserqualität überwacht. Schmidt betont, dass die Viruslast im Abwasser oft schneller ansteigt als die Krankheitsanzeichen bei den Menschen. Das bedeutet, dass Bürger rechtzeitig informiert werden können, um eigene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. „Jeder kann selbst Schlüsse ziehen, ob er eine Maske aufsetzt oder nicht“, so Schmidt.
Wichtige Erkenntnisse und zukünftige Pläne
Das Projekt AMELAG, an dem über 160 Kläranlagen in Deutschland teilnehmen, konzentriert sich derzeit auf Corona- und Influenza-Viren. Schmidt erklärt, dass die Ergebnisse nicht direkt auf die Anzahl der Erkrankten schließen lassen, sondern lediglich die allgemeine Viruslast widerspiegeln. Aktuell gibt es in Cottbus eine leicht steigende Tendenz bei Corona, während die Influenza-Viruslast sehr gering bleibt.
Die LWG führt vor der Analyse durch das Robert-Koch-Institut eigene Messungen durch, um sicherzustellen, dass die Proben im normalen Bereich sind. Das Projekt ist bis Ende des Jahres finanziert, aber die Zukunft bleibt ungewiss, da die Genehmigung für eine Fortsetzung noch aussteht. Schmidt weist darauf hin, dass eine neue EU-Richtlinie in Planung ist, die vorschreibt, dass Kläranlagen auf resistente Krankheitserreger untersucht werden müssen. Dies könnte die Abwasserüberwachung in den kommenden Jahren erheblich verändern.