Die bekannte Komikerin und Autorin Cordula Stratmann hat in einem Interview mit der „Apotheken Umschau“ interessante Einblicke in ihre Erfahrungen als Familientherapeutin gegeben. Stratmann, die durch Formate wie „Schillerstraße“ und „Zimmer frei“ berühmt wurde, äußert sich über die psychologischen Folgen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche. Diese Generation, so Stratmann, habe einen einzigartigen Blick auf die Welt entwickelt, gesättigt mit den Herausforderungen, die durch die sozialen Einschränkungen und die Elternerfahrungen während der letzten Jahre entstanden sind.
In der Diskussion thematisiert sie die besorgniserregenden psychologischen Störungen und die allgemeine Ratlosigkeit, die sie zunehmend in ihrer Praxis beobachtet. „Kinder und Jugendliche haben drei Jahre in erwachsene Gesichter geguckt und sahen Selbstmitleid. Das nehme ich der Erwachsenenwelt sehr übel“, sagt Stratmann. Die Belastungen, die Erwachsene während der Pandemie erlebt haben, haben auch die Entwicklung der Jüngeren stark beeinflusst. Stratmann kritisiert, dass Kinder und Jugendliche oft stigmatisiert werden, wenn die Gesellschaft an den Herausforderungen der letzten Jahre scheitert, und es sei ihrer Meinung nach absurd, ihnen jetzt neue schulische Anforderungen auferlegen zu wollen. „Die Kinder so aus dem Blick zu verlieren, dürfen wir uns nicht leisten“, erklärt sie.
Die Notwendigkeit von Humor
Ein zentrales Thema in Stratmanns Erzählungen ist die Wichtigkeit von Humor in schwierigen Zeiten. Trotz der schweren Thematik erklärt sie: „Wir brauchen Humor so dringend wie Wasser. Ohne Heiterkeit kriegen wir dieses Leben nicht gelebt.“ Mit dieser Aussage verdeutlicht sie, dass das Leben trotz aller Widrigkeiten auch von positiven Momenten geprägt sein kann, wenn man bereit ist, danach zu suchen. „Es lohnt sich, sich umzugucken: Da sind meine Freundin, mein Bruder, meine Kollegin – wer auch immer. All die guten Leute, die gestern auch schon da waren“, ermutigt sie die Leser, den Blick für das Schöne im Leben nicht zu verlieren.
Stratmann appelliert an alle Erwachsenen, vor allem die, die mit Kindern umgehen, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. „Jeder, der sich beruflich oder privat für Kinder entschieden hat, muss wissen: Ich übernehme eine Mammutaufgabe“, erklärt sie. Auf diese Weise macht sie deutlich, dass es nicht nur wichtig ist, Kinder zu betreuen, sondern sie auch emotional zu unterstützen, insbesondere in Zeiten, in denen sie selbst mit Angst und Unsicherheit konfrontiert sind.
Das Interview bietet nicht nur Einblicke in die Herausforderungen, die durch die Pandemie verstärkt wurden, sondern regt auch dazu an, die eigene Haltung zu überdenken. Stratmann gibt ihrer Anhängerschaft Hoffnung, dass man inmitten der Schwierigkeiten einen positiven Blick auf das Leben bewahren kann. „Wenn wir alle denken: So schlimm wie heute war es noch nie – mit dieser Haltung möchte ich mich in den Keller legen und sterben“, sagt sie. Sie fordert die Menschen auf, die kleinen Freuden im Alltag zu erkennen und sich aktiv um das eigene Wohlbefinden zu kümmern.
Das vollständige Interview mit Cordula Stratmann ist in der aktuellen Ausgabe der „Apotheken Umschau“ zu finden und online zugänglich auf www.a-u.de.
Diese Informationen stammen aus der Ausgabe 9B/2024 des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“, das in den meisten Apotheken erhältlich ist. Stratmanns Gedanken sind eine eindringliche Erinnerung daran, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und die Freude am Leben nicht zu verlieren.