In Deutschland steigt die Zahl der Menschen mit Demenz an. Diese gefürchtete Nervenkrankheit betrifft mittlerweile etwa 1,8 Millionen Personen und könnte bis 2050 auf geschätzt 2,8 Millionen ansteigen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Alzheimer, die häufigste Form der Demenz, nicht heilbar ist. Stattdessen lässt sich lediglich der Verlauf der Erkrankung verlangsamen.
Ein zentraler Aspekt in der Diskussion über Demenz ist das Verstehen der Risikofaktoren. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass einige dieser Risikofaktoren genetisch bedingt sind oder aus dem Alter und Geschlecht resultieren, während andere beeinflussbar sind. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Einfluss von Lebensstil und Gesundheit auf die Hirngesundheit. So kann eine bewusste Lebensweise nicht nur helfen, das Risiko zu vermindern, sondern auch die Hirnfunktion langfristig zu unterstützen.
Risikofaktoren für Demenz
Forschungen zeigen, dass weltweit bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen vermieden oder obwohl beeinflusst werden könnten. Eine bedeutende Studie des University College London analysierte über mehrere Jahrzehnte hinweg Daten von 27 Studien zur Demenz. Die Ergebnisse, veröffentlicht in „The Lancet Public Health“, identifizierten mehrere Schlüsselfaktoren, die das Risiko einer Demenzerkrankung erhöhen können:
- Diabetes
- Fettleibigkeit
- Bluthochdruck
- Rauchen
- Bildungsniveau
Dabei wurde besonders Bluthochdruck als der größte Risikofaktor herausgehoben. Dieser gesundheitliche Zustand, bei dem der Blutdruck über den Normwerten liegt, kann erhebliche Auswirkungen auf die Hirngesundheit haben und ist somit von zentraler Bedeutung, wenn es um Präventionsmaßnahmen geht.
Prävention durch Lebensstil
Der Zusammenhang zwischen einem gesunden Lebensstil und der Prävention von Demenz ist klar: Experten raten dazu, sich aktiv um die eigene Gesundheit zu kümmern. Bewegung, soziale Kontakte und die Behandlung medizinischer Risikofaktoren wie Bluthochdruck sind entscheidend. Wichtige Empfehlungen umfassen die Vermeidung von Alkohol und Zigaretten, da diese das Risiko für Bluthochdruck und damit verbunden auch für Demenz erhöhen können. Die Psychiaterin Naaheed Mukadam betont die Bedeutung eines insgesamt aktiven Lebensstils.
Frühe Symptome der Erkrankung zu erkennen, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Während Alzheimer häufig durch Gedächtnisverluste auffällt, können andere Demenzformen, wie die Frontotemporale Demenz, deutlichere Persönlichkeitsveränderungen mit sich bringen.
Das Thema Demenz ist also nicht nur eine Frage des Alters, sondern auch stark mit dem Lebensstil verknüpft. Es gibt viele Ansätze zur Prävention, die bereits in jungen Jahren in den Alltag integriert werden können. Wer die eigene Gesundheit ernst nimmt und präventiv handelt, kann möglicherweise das Risiko einer Demenzerkrankung maßgeblich reduzieren.
Die Erkenntnisse, die aus aktuellen Studien gewonnen werden, unterstreichen die Notwendigkeit, Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren. Dies könnte nicht nur die persönliche Lebensqualität verbessern, sondern auch die steigenden Zahlen an Demenzfällen in der Bevölkerung eindämmen helfen.
Für nähere Informationen zu diesem Thema bietet www.fuldaerzeitung.de weiterführende Einblicke.