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Biodynamischer Hof Bollheim: Tradition trifft auf moderne Herausforderungen!

Inmitten der ländlichen Idylle von Oberelvenich, wo saftig grüne Wiesen den Blick prägen, liegt der Hof Bollheim – ein Ort, der nicht nur Milch und Fleisch produziert, sondern auch ein Erlebnis für die ganze Familie bieten möchte. Hier weiden rotbunte Doppelnutzer, eine Rinderart, die für ihre ruhige Art bekannt ist und sowohl Milch als auch Fleisch liefert. Die Betreiber des Hofes haben es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltig zu wirtschaften und gleichzeitig die Wertschätzung für die Natur zu fördern.

Seit mehr als 40 Jahren wird hier nach Demeter-Regeln gewirtschaftet, die noch strenger sind als die EU-Vorgaben für ökologischen Landbau. Diese Philosophie soll nicht nur die Familie der Gesellschafter ernähren, sondern auch das Wohl von rund 70 Menschen, die auf dem Hof arbeiten und teilweise wohnen. Der Hof hat sich in der Region Köln-Bonn eine treue Kundschaft erarbeitet, die die hochwertigen Produkte schätzt.

Rückgang der Umsätze im Hofladen

In den letzten Jahren hat der Hof jedoch mit Herausforderungen zu kämpfen. Der Umsatz im Hofladen ist seit 2019 um 25 Prozent zurückgegangen, was die Gesellschafter Olaf Seyd, Ines von Hagenow und Christian Reiske sehr besorgt. Durch die COVID-19-Pandemie gab es einen Anstieg der Verkäufe, da viele Menschen anstelle von Restaurantbesuchen mehr Zeit und Geld für das Kochen zu Hause verwendeten. Doch die nachfolgenden Krisen – insbesondere der Krieg in der Ukraine, die anhaltende Energiekrise und eine steigende Inflation – haben die Kaufkraft der Konsumenten beeinträchtigt.

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Die mittlerweile große Auswahl an Bio-Lebensmitteln in Supermärkten wird von den Bollheimern nicht als Nachteil betrachtet. Sie erkennen die Bedeutung dieser Entwicklung, betonen jedoch, dass Verbraucher die Unterschiede zwischen konventionellen und biodynamischen Produkten kennen sollten. „Jeder Verbraucher sollte die Unterschiede kennen“, erklärt Seyd. Um den Attraktivitätsverlust ihres Hofladens entgegenzuwirken, setzen die Betreiber auf neue Ideen.

Einkaufen als Erlebnis

„Einkaufen soll ein Erlebnis sein“, sagt Ines von Hagenow. Um dies zu erreichen, wurde das Hofcafé ausgebaut, und es werden zahlreiche Veranstaltungen für Familien angeboten. Dazu gehört unter anderem eine Käseschule, in der Interessierte lernen können, wie Käse hergestellt wird. Zudem hat sich der Hof der Slowflower-Bewegung angeschlossen, die darauf abzielt, regionale Schnittblumen ohne den Einsatz von Pestiziden anzubieten.

„Wir punkten mit unseren vielen Kräutern und haben mehr als 40 unterschiedliche Dinge im Angebot, von Salat und Kohl bis zu Tomaten und Kürbissen“, sagt Christian Reiske. Der Hof bietet zudem Platz für rund 1.100 Legehennen und züchtet 70 Kühe sowie Nachzuchttiere. Die Viehhaltung ist ein zentraler Bestandteil des biodynamischen Anbaus, bei dem die Fruchtbarkeit des Bodens ein wichtiger Aspekt der Landwirtschaft ist.

Auf dem Hof werden spezielle Methoden verwendet, um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Dazu zählen biodynamische Präparate, die eine Art von esoterischen Praktiken verwenden, wie beispielsweise das Füllen einer Hirschblase mit Schafgarbe oder das Begraben eines Kuhhorns mit Rinderdung. Diese Techniken sorgen für eine spannende Diskussion unter Landwirten und Laien.

Ein Besuch auf Hof Bollheim ist also mehr als nur ein Einkauf; es ist eine Einladung, die beschauliche Welt der biologischen Landwirtschaft hautnah zu erleben. Neben den regulären Verkaufszeiten und dem Hofladen wird ein vielfältiges Programm geboten. Am Samstag, dem 10. Oktober, findet ein Workshop über Trockenblumen statt, und im Oktober können Kinder Gespenster-Laternen aus Kürbissen schnitzen.

Das Engagement der Betreiber, die nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und gleichzeitig ein einzigartiges Einkaufserlebnis zu bieten, zeigt, wie man traditionelle Werte mit modernen Herausforderungen verbinden kann. Im Hofladen und zu den Veranstaltungen gibt es viel zu entdecken und zu lernen, was den Besuch wert macht. Für weitere Informationen über kommende Events und Angebote besuchen Sie die Webseite von Hof Bollheim auf www.ksta.de.

Quelle/Referenz
ksta.de

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