
Josef F. wird am 6. April 2025 90 Jahre alt und steht erneut im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Er ist wegen Inzest verurteilt und leidet unter fortschreitender Demenz, wie seine Anwältin Astrid Wagner berichtet. Diese macht sich stark für eine Verlegung ihres Mandanten in eine spezialisierte Einrichtung für ältere Menschen mit Demenz, da sie glaubt, dass Josef F. besondere therapeutische Unterstützung benötigt.
Aktuell ist Josef F. in der Justizanstalt Krems-Stein untergebracht. Laut Wagner ist er körperlich altersentsprechend „gut beisammen“, jedoch könnte die Überprüfung seiner psychischen Gesundheit notwendig werden, möglicherweise durch ein psychiatrisches Gutachten. Die Generaldirektion für den Strafvollzug wird schließlich über den Antrag auf Verlegung entscheiden.
Der Hintergrund des Falls
Josef F. wurde 2009 zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem der Inzestfall in Amstetten 2008 öffentlich gemacht wurde. In diesem schockierenden Fall hielt er seine Tochter über 20 Jahre in einem Kellerverlies gefangen und zeugte mit ihr mehrere Kinder. Eines dieser Kinder starb nach der Geburt. Seine Verurteilungen beinhalten schwere Straftaten wie Mord durch Unterlassung, Sklavenhandel, Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und schwere Nötigung.
Im Zuge seiner Demenz scheint Josef F. zunehmend verwirrt zu sein. Es wird berichtet, dass er sich einbildet, Anrufe vom österreichischen Bundeskanzler Christian Stocker und dem US-Präsidenten Donald Trump erhalten zu haben. Dies wirft insofern Fragen auf, da seine geistige Verfassung als nicht optimal beschrieben wird, auch wenn er in der Lage ist, den Alltag im Gefängnis zu bewältigen.
Der zukünftige Verlauf und rechtliche Schritte
Seine Anwältin plant, beim Landesgericht Krems die Verlegung in ein Demenzzentrum zu beantragen. Dieses Vorhaben wird durch die Einschätzung des Landesgerichts unterstützt, das feststellt, dass von Josef F. „keine Gefährlichkeit mehr“ ausgehe. Diese Einschätzung könnte entscheidend für den Umgang mit dem älteren Mann in den kommenden Monaten sein.
Wagner äußerte, dass Josef F. den Wunsch habe, alt zu werden, um möglicherweise aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Die Entwicklung in seinem Fall bleibt spannend, vor allem im Hinblick auf den Antrag auf Verlegung und die damit verbundenen rechtlichen und ethischen Fragen. Weitere Informationen zum Thema psychische Gesundheit im Gefängnis sind in einem Bericht der europäischen Kommission zu finden.
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